Pfadfinder – Zuhause an Pfingsten

von Stefan Klinkhammer

Montag, 01.06.2020

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Bild: Pastor Matthias Feldmann, Foto: Mareille Landau

Wie die Pfadfinder der DPSG wären jetzt tausende Kinder und Jugendliche im Pfingstzeltlager unterwegs. Alles abgesagt. Aber vielleicht lässt sich trotzdem etwas mitnehmen, sagt DPSG-Bundeskurat Matthias Feldmann…

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG): Rund 200.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind in Deutschland aktiv. Der katholische Pfadfinderverband in der Bundesrepublik ist die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), der nach seinem Verbandspatron benannt ist. Sie zählt 95.000 Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene, fast 20.000 ehrenamtlichen Leiterinnen und Leitern in 25 Diözesen, 132 Bezirken, 1.270 Stämmen und 103 Siedlungen. 1929 gegründet, erlebte die DPSG nach Auflösung und Verbot 1938 in den fünfziger Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Seit 1971 ist sie ein koedukativer Verband für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer.
Die DPSG ist über den Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP) Mitglied in der von Lord Robert Baden-Powell gegründeten Weltpfadfinderbewegung, Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und in der 1962 ins Leben gerufenen Internationalen Katholischen Konferenz des Pfadfindertums (CICS), die vom Heiligen Stuhl als internationale katholische Organisation anerkannt ist (65 nationale Organisationen in fünf Kontinenten und ungefähr 8 Millionen Pfadfinder weltweit). Internet: www.cics.org.
Kontakt: Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), DPSG-Bundesvorsitzende Kerstin Fuchs, Bundesstelle in Neuss-Holzheim, Martinstraße 2, 41472 Neuss, Postanschrift: Bundesamt Sankt Georg e.V., Postf. 22 13 80, 41436 Neuss, Tel. 02131 / 4699-90, Fax 02131 / 4699-99, E-Mail: bundesleitung@dpsg.de, Internet: www.dpsg.de.
Unser Gesprächspartner: Matthias Feldmann wurde 1974 in Mülheim an der Ruhr geboren und ist seit September 2018 Bundeskurat der DPSG. Er studierte Theologie in Bochum und in Rio de Janeiro. 2002 wurde er in Essen zum Priester geweiht, war vier Jahre Kaplan in Essen-Frohnhausen und danach acht Jahre Stadtjugendseelsorger in Bochum, zugleich auch BDKJ-Stadtseelsorger. Aktiver Pfadfinder in der DSG wurde er 1988 in seinem Heimatstamm Don Bosco in Buer.
Kontakt: Bundeskurat Matthias Feldmann, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, Bundesamt Sankt Georg e.V., Martinstraße 2, 41472 Neuss (Holzheim), Tel. 02131 / 46 99 60, E-Mail: bundesleitung@dpsg.de, Internet: www.dpsg.de

Das Pfingstfest: Pfingsten (von Griechisch: „pentecoste”, der Fünfzigste) bezeichnet den 50. Tag nach Ostern. An ihm empfingen die Jünger im Abendmahlssaal von Jerusalem den Heiligen Geist - so berichtet es die Apostelgeschichte. Die mutlos und ängstlich zurückgezogenen Jünger Jesu gingen nach dem Kommen des Heiligen Geistes in „Sturm und Feuer” mit neuer Begeisterung auf die Menschen zu, um ihnen die „Frohe Botschaft” zu verkündigen. Pfingsten, das Fest der Geistsendung, gilt als „Geburtstag” der Kirche. In der Kunst erscheint der Geist im Zeichen der Taube, in Sturm und Feuer. Mit dem Pfingstfest endet die Osterzeit, das Fest ist in Deutschland wie Weihnachten und Ostern besonders hervorgehoben durch einen zweiten Feiertag, den arbeitsfreien Pfingstmontag.

Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten. Der Heilige Geist, die „Dritte Person” Gottes (die hebräische Bezeichnung für Gottes Geist ist weiblich) umschreibt gleichsam die „Innenseite” Gottes (Atem, Hauch) und gleichzeitig auch seine „kommunikative Seite”: Er bringt den Menschen zum Leben – wie bei der Erschaffung des Menschen. Heiliger Geist ist die Weise, in der Gott „im Menschen” wohnen kann, ihn beseelt, entflammt, vitalisiert, dynamisiert, begeistert. Dieser Glaube kommt im „Großen Glaubensbekenntnis” zum Ausdruck: „Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird.”

Die Apostelgeschichte berichtet, wie die Jünger Jesu durch das Pfingstwunder „mit Heiligem Geist erfüllt wurden und begannen, mit anderen Zungen zu reden”. Das so genannte Sprachenwunder will darauf hinweisen, dass die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus sprachübergreifende Bedeutung für die ganze Welt hat. Lukas beschreibt das Pfingst-Ereignis in der Apostelgeschichte im zweiten Kapitel: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.” In Jerusalem lockt dieses seltsame Ereignis eine neugierige Menschenmenge an, Juden aus allen möglichen Landesteilen, viele aus der Diaspora, darunter Ägypter, Römer, Kreter oder Araber, geraten „außer sich vor Staunen”, denn jeder hört die Jünger plötzlich in seiner Muttersprache reden, versteht auf wundersame Weise, was gesprochen wird. Pfingsten wird damit als Wunder Grenzen überschreitenden Verstehens beschrieben.

Montag, 01.06.2020