Klappern gehört nicht nur zum Handwerk

von Stefan Klinkhammer

Freitag, 10.04.2020

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Bild: Motiv der Aktion #WirKlappernZuHause, Jugend im Bistum Trier

An üblichen Karfreitagen dringen nur wenige Geräusche ans Ohr: Nicht umsonst ist er ein „stiller Feiertag“. Wie kann man in diesen Zeiten deutlich machen, worum es geht? Im Bistum Trier soll das traditionelle „Klappern“ von zu Hause aus organisiert werden

INFO: Zwar finden keine Gottesdienste statt, aber nicht alles Gewohnte rund um Ostern soll wegfallen – wenn es etwa nach der katholischen Jugend im Bistum Trier geht. Auch nicht das traditionelle Klappern, Kleppern, Rappeln oder Ratschen, das in vielen Orten während der Kartage das Glockengeläut ersetzt. Daher kommt auch die Redensart, nach der am Karfreitag „die Glocken nach Rom fliegen“ und erst zur Osternacht wiederkommen. Auch innerhalb der Liturgie werden die Ratschen bzw. Klappern anstelle der Sakristei- und Altarglocken (-schellen) verwendet. Daher ist es in vielen Kirchengemeinden Brauch, dass Kinder und Jugendliche in der Karwoche mit lauten Holzinstrumenten durch die Straßen ziehen und morgens, mittags und abends mit Krach an die Gebetszeiten erinnern.

Zwar können dies Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften derzeit nicht in der gewohnten Form durchführen, doch lädt das Bistum Trier Kinder und Jugendliche ein, das traditionelle „Klappern“ von zu Hause aus zu organisieren. An Karfreitag und Karsamstag könnten sie morgens, mittags und abends an ihrem Fenster, auf dem Balkon oder im Garten klappern – jedoch aus Rücksicht auf die Nachbarn nicht länger als 5 Minuten. Die Aktion steht unter dem Motto #WirKlappernZuHause. Jung und Alt können sich beteiligen und so ein Zeichen der Verbundenheit setzen, lädt Benedikt Welter von der Jugendabteilung des Bistums Trier zu der Aktion ein und hofft, dass sich viele Gemeinden der Aktion anschließen und die Kartage hörbar werden lassen. Weitere Informationen zur Aktion auf der Homepage der Abteilung Jugend www.jugend-bistum-trier.de. Hier finden sich auch andere Ideen und Unterstützungsangebote in Zeiten der Corona-Krise.

Erstmalig werden am Ostersonntag auch landesweit die Glocken aller evangelischen und katholischen Kirchen in NRW in ökumenischer Eintracht zur selben Zeit läuten. Von 9.30 bis 9.45 Uhr werden die Glocken eine Viertelstunde lang zum Festgeläut gemeinsam erklingen.

Freitag, 10.04.2020