Kirmes, Lichter, Weihnachtszeit

von Johanna Risse

Sonntag, 08.12.2019

Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus, Foto: KiP-NRW
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Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus, Foto: KiP-NRW

„Gott sprach: Es werde Licht“ - aber er hatte vielleicht noch keine Vorstellung davon, was im Advent daraus wird. Im leuchtenden Weihnachtszauber auf den Märkten müsste sich einer besonders wohl fühlen: Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus.

INFO: Derzeit gibt es rund 6.300 Schausteller-Unternehmen in Deutschland mit 23.000 Familienangehörigen, dazu kommen 25.000 Angestellte, meist aus Polen und den östlichen Ländern. Etwa zwei Drittel der Tätigen im Circus- und Schaustellergewerbe sind katholische Christen. Die zwischen 40-50.000 Mitglieder der Gemeinde von Pfarrer Sascha Ellinghaus sind fast das ganze Jahr über unterwegs. Damit ist auch der Pfarrer viel auf Achse – rund 80.000 Kilometer pro Jahr. Der Priester des Erzbistums Paderborn ist Leiter der bundesweiten katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge mit Dienstsitz in Bonn. Bis zu seiner Beauftragung war Ellinghaus seit 2011 Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Magdalena in Dortmund-Lütgendortmund und Leiter der Pastoralverbünde Lütgendortmund-Bövinghausen und Marten-Oespel-Key. Bereits seit vielen Jahren engagierte sich Ellinghaus ehrenamtlich in der Circus- und Schaustellerseelsorge, zuletzt auch im Nebenamt. Ellinghaus, 1972 in Braunschweig geboren, studierte nach seinem Abitur Theologie in Paderborn und Salzburg. Am 30. Mai 1998 empfing er im Hohen Dom zu Paderborn das Sakrament der Priesterweihe. Von 1998 bis 2009 war er als Vikar in verschiedenen Gemeinden des Erzbistums tätig, zunächst in Werl, später in Medebach und zuletzt in Lünen. Seit November 2009 war er Pastor in Lünen-Mitte-Brambauer.

Kontakt: Katholische Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland, Kaiser Friedrich-Str.9, 53113 Bonn, Tel. 0228 / 2439-401, Fax 0228 / 2439-414, E-Mail: buero@kath-css.de, Internet: www.kath-css.de.

Advent: Advent kommt vom lateinischen „adventus“ und bedeutet „Ankunft“. Für Christen ist der Advent die Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft Jesu auf Erden, die an Weihnachten gefeiert wird. In den Gottesdiensten werden häufig Texte aus dem Alten Testament verwendet, die die Ankunft des Erlösers prophezeien. Die Adventszeit beginnt immer am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag (25. Dezember). Mit dem ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr.

Die Adventszeit war ursprünglich eine 40-tägige Fasten- und Bußzeit, die dem Fest der Geburt Jesu am 25. Dezember vorausging. Weil das genaue Datum der Geburt Jesu nicht überliefert ist, hatten sich die Kirchen in Rom und in Afrika bereits in frühchristlicher Zeit auf diesen Tag festgelegt. Umstritten ist, ob das zu diesem Zeitpunkt gefeierte Fest des „Sol invictus“ dafür ausschlaggebend war, das auch im römischen Kaiserkult eine Rolle spielte. Es bezog sich jedoch auf das astronomische Ereignis der Wintersonnenwende um den 21./22. Dezember. Sie markiert den Wendepunkt zu den wieder länger werdenden Tagen und wurde nach Einführung des julianischen Kalenders am 25. Dezember gefeiert. Zwischen diesen Tagen liegt die Sommersonnenwende – das Datum für das Fest des Hl. Johannes des Täufers – der Vorläufer und Wegbereiter Jesu war nach dem Lukasevangelium sechs Monate älter als Jesus. Papst Gregor der Große (590-604) beschränkte die Zeit des Advents auf die vier Sonntage vor Weihnachten. Im 11. Jahrhundert setzte der damalige Kaiser Konrad II. im „Straßburger Adventsstreit“ auf einer Synode im Kloster Limburg am 3. Dezember 1038 durch, dass der 4. Advent und der Heilige Abend auf einen Tag zusammenfallen dürfen – der Tag liegt ja noch vor dem offiziellen Festtag am 25. Dezember.

Ursprünglich entsprach der lateinische Begriff „Advent“ (griech. „epiphanias“) der Anwesenheit oder dem Besuch eines Amtsträgers - insbesondere der Ankunft von Königen oder Kaisern. Es konnte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken. Das von den Christen übernommene Wort bezeichnet damit die Ankunft Gottes in der Welt durch die Geburt seines Sohnes Jesus Christus. Es ist zugleich eine Zeit der Erwartung der Wiederkunft Christi als Weltenrichter am Ende der Zeiten. Äußeres Zeichen dafür und für den früheren Bußcharakter der Adventwochen ist die violette Farbe in Messgewändern und Kirchenschmuck. Besondere liturgische Feiern in dieser Zeit sind Früh- und Spätschichten, aber auch sogenannte Rorate-Messen, die bei Kerzenlicht gefeiert werden. Ihr Name geht auf einen Gesang in der Liturgie zurück, der mit dem aus dem Buch des Propheten Jesaja (45,8) entnommenen Ruf „Rorate caeli desuper“ („Tauet, Himmel, von oben“) beginnt. Die vier Kerzen des zum jüngeren Brauchtum zählenden Adventskranzes symbolisieren das Kommen des „Lichtes der Welt“, immergrüne Zweige stehen für das ewige Leben. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts versüßt der Adventskalender mit 24 Türchen die Wartezeit bis Weihnachten.

 

Sonntag, 08.12.2019