Großes Fest: Weltmissionsmonat 2017

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 22.10.2017

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Sr. Monique Soubeiga von der Kongregation der Schwestern „Notre Dame des Apôtres“, Foto: KIP-NRW

Heute ist rund um den Globus Weltmissionssonntag. Mit den Spenden für die Kirchen in Afrika, Asien und Ozeanien geht es auch um Entwicklung, Bildung und Frieden. Schwester Monique aus dem Beispielland Burkina Faso freut sich auf ein großes Fest...

INFO: Eröffnet wurde die diesjährige Kampagne zum „Monat der Weltmission“ am 1. Oktober mit einem feierlichen Gottesdienst in Stuttgart. „Du führst mich hinaus ins Weite“ (Psalm 18) ist das Motto des Monats, in dem von missio eingeladene Gäste aus Burkina Faso in deutschen Diözesen unterwegs sind, um in ca. 300 Gottesdiensten, Veranstaltungen und Begegnungen vom Lebens- und Glaubenszeugnis der Christen in dem westafrikanischen Land zu berichten. Die Aktion endet mit dem Weltmissionssonntag am 22. Oktober 2017, an dem mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1100 ärmsten Diözesen der Welt sammeln.

Im diesjährigen Beispielland Burkina Faso, dem „Land der aufrechten Menschen“, sind sie stolz auf das gute Miteinander von Christen und Muslimen, auf die ethnische Vielfalt. Doch Burkina Faso ist auch eines der ärmsten Länder der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Klimaveränderungen und Dürreperioden treffen besonders die in der Sahelzone liegenden Landesteile hart. Bleibt der spärliche Regen aus oder fällt er zur falschen Zeit, müssen die Menschen hungern. Mangels alternativer Einkommensquellen versuchen viele ihr Glück bei der Goldsuche. Perspektivlosigkeit wird zum Nährboden für islamistische Terrorzellen. Vor allem für Mädchen und Frauen, die im Mittelpunkt der diesjährigen missio-Aktion stehen, ist der Alltag hart. Jahr für Jahr werden in Burkina Faso tausende Mädchen zwangsverheiratet, manche schon im Alter von 11 oder 12 Jahren. Traditionen wie Hexenverfolgung oder Genitalverstümmelung sind trotz gesetzlichen Verbots weit verbreitet. Die Müttersterblichkeit ist eine der höchsten der Welt.
Infos zu Bildungsinitiativen, Schutzprogramme, Hilfe zur Selbsthilfe, Liturgische Hilfen, Länderbericht Religionsfreiheit: Burkina Faso, Factsheet Burkina Faso.

VIDEO: Burkina Faso - im Land der mutigen Menschen. Der Film zum Sonntag der Weltmission 2017 zeigt die Situation junger Menschen in den illegalen Goldminen von Burkina Faso, die Hilfe durch zwei Priester und die Lage von Mädchen, die vor der Zwangsehe fliehen. Viele finden bei Ordensfrauen oder Gemeindehelfern Zuflucht, die oft selbst nicht genug zum Leben haben, trotzdem Mut beweisen und Mädchen aufnehmen.

Unsere Gesprächspartnerin: Sr. Monique Soubeiga ist im Monat der Weltmission vom 16.-22.10.2017 zu Gast im Bistum Essen. Die 52-Jährige gehört zur Kongregation der Schwestern „Notre Dame des Apôtres“ arbeitet nach Stationen in Togo, der Elfenbeinküste und dem Tschad seit 2014 wieder in Burkina Faso und setzt sich hier besonders für bedürftige Frauen und Kinder ein. In ihrer 22.000 Gläubige zählenden Pfarrei Diabo werden jährlich rund 300 Kinder getauft und von den Schwestern allein 1.000 Kinder in der Katechese unterrichtet. Die Schwestern unterhalten ein Gesundheitszentrum, ein Zentrum für Straßenkinder, ein Ernährungs- und Rehabilitationszentrum, ein Wohnheim für junge Mädchen und einen Kindergarten. Ein besonderes Anliegen für Schwester Monique sind die jungen Mädchen und Kinder der umliegenden Dörfer. Auch Zwangsehen sind, trotz zahlreicher Bemühungen, sie zu unterbinden, in den letzten Jahren in Burkina Faso immer noch ein großes Thema.

Schwester Monique Soubeiga hat uns in dieser Woche besucht, von ihrer dortigen Arbeit berichtet und freut sich zum globalen Weltmissionssonntag auf ein großes Fest. Ein Fest, das allen Christenmenschen bewusst macht, dass jeder Einzelne zum Zeugnis für den Glauben aufgerufen ist - das hat sie für unser kleines Video deutlich betont ...

Weltmissionssonntag: Um die im 19. Jahrhundert entstandenen vielen missionarischen Initiativen von Orden und Missionsinstituten in Afrika, Asien und Ozeanien besser zu koordinieren, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals den Sonntag der Weltmission aus. Ziel war es, das gesamte Christentum für die gemeinsame weltkirchliche Verantwortung zu sensibilisieren. Mit der größten globalen Solidaritätsaktion in allen rund 2.500 katholischen Diözesen weltweit werden Seelsorge, soziale und interreligiöse Arbeit finanziert, dazu Infrastruktur, Ausbildung von Laien, Priestern und Ordensleuten. Die Kollekte fließt in einen globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke. Einmal im Jahr stimmen die Nationaldirektoren der rund 100 Päpstlichen Missionswerke darüber ab, welche Diözesen der ärmsten Ortskirchen mit welchem Anteil aus diesem Fonds unterstützt werden. Priorität haben Diözesen, die ihre Arbeit nicht aus eigener Kraft leisten können. Dieses Jahr findet zum 90. Mal der Sonntag der Weltmission statt. -> Multimedia-Geschichte
Kontakt: missio - Internationales Katholisches Missionswerk e.V., Goethestr. 43, D-52064 Aachen, Tel. +49 (0)241 7507-00, Fax +49 (0)241 7507-335. Vorstand: Prälat Dr. Klaus Krämer (Präsident), Dr. Gregor von Fürstenberg (Vize-Präsident), USt-Ident-Nr.: DE 121689962, Vereinsregister: VR 1451, Amtsgericht Aachen, E-Mail: post@missio-hilft.de, Spendenkonto, missio Aachen, Konto 122 122, BLZ 370 601 93, Pax-Bank eG, IBAN: DE23370601930000122122, BIC: GENODED1PAX. Mehr: https://www.missio-hilft.de.

Sonntag, 22.10.2017