Friedenslicht aus Bethlehem

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 17.12.2023

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Motiv: Friedenslicht-Plakat, © Ring deutscher Pfadfinder *innenverbände und des VDAPG

Zum 30. Mal wird das Friedenslicht aus Betlehem in Deutschland verteilt: Jedes Jahr wird das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Betlehem entzündet. Von dort geht es über Österreich in die Welt. Mehr mit dem Bundeskuraten der DPSG.

INFO: Angesichts des Krieges im Nahen Osten war noch im Oktober 2023 unklar, ob und wie das Friedenslicht aus Bethlehem in die Welt gelangt. Das 12jährige Mädchen Pillar Jarayseh, palästinensische Christin, hatte am 16. November das Friedenslicht in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet, das normalerweise von Bethlehem im Westjordanland nach Tel Aviv gebracht wird und dann in zwei speziellen Sicherheitslaternen nach Wien fliegt. Weil die israelische Stadt nicht angeflogen werden konnte, fand man eine andere Lösung: Von Bethlehem wurde die Flamme in Jordaniens Hauptstadt Amman gebracht und weiter mit der Fluggesellschaft Austrian Airline nach Österreich.

Das weltweite Friedenslichtnetz wächst inzwischen weiter, in ganz Europa und bis in die USA, Kanada und einigen Ländern Südamerikas. Erstmals kam das Licht auf Initiative des Senders ORF Oberösterreich in Zusammenarbeit mit den österreichischen Pfadfindern 1986 in die Alpenrepublik. Vor 30 Jahren brannte es erstmals auch in Deutschland, seit 1994 verteilen es hier rund 15.000 deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder und sorgen dafür, dass dieses Symbol der Hoffnung auf Frieden an Weihnachten in zahlreichen Kirchengemeinden und Wohnzimmern, Krankenhäusern und Kindergärten, Seniorenheimen, Asylbewerberunterkünften, Rathäusern und Justizvollzugsanstalten leuchtet.

„Gerade wegen der andauernden Gewalt ist es uns umso wichtiger, dieses Zeichen des Friedens zu setzen und das Friedenslicht zu verteilen“, schrieben die deutschen Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf der Internetseite friedenslicht.de. Das Motto der diesjährigen Aktion „Auf der Suche nach Frieden“ stand schon vor dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober fest. Es passe aber nun umso besser, denn „wir sind in diesen Zeiten mehr denn je auf der Suche nach Frieden“.

Anders als in den vergangenen Jahren wird das Friedenslicht schon am zweiten Adventswochenende verteilt. Die Pfadfinder und der Sender ORF haben den Termin verschoben, weil der dritte Advent nur eine Woche vor Heiligabend liegt. Darum fand die Delegationsfahrt der Scouts nach Linz vom 07. – 10. Dezember 2023 statt. So bleibt nun eine Woche mehr Zeit, das Friedenslicht bis Weihnachten zu verteilen. Die deutschen Bistümer haben unterschiedliche Termine für ihre regionalen Aussendungsfeiern veröffentlicht: Das Bistum Essen etwa feierte den Aussendungsgottesdienst am zweiten Advent, das Erzbistum München und Freising und die meisten anderen Bistümer am dritten Advent.

Die Friedenslicht-Aktion ist eine Gemeinschaftsaktion vom Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp, Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), Bund Moslemischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands (BMPPD), Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP)) und dem Verband Deutscher Altpfadfindergilden (VDAPG) - die Friedenslicht-Aktion ist eine Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF).

Infos zum #friedenslicht gibt es auf der Website www.friedenslicht.de und zur Lichtverteilung in #NRW im Web auf: www.rdp-nrw.de. Infoflyer herunterladen. Aktuelle Informationen zur Aktion Friedenslicht gibt es hier auf der Homepage und in den sozialen Netzwerken bei Facebook www.facebook.com/friedenslicht.aus.betlehem, Instagram https://www.instagram.com/friedenslicht/ und YouTube (Kanal „Friedenslicht Betlehem“) mit dem Hashtag #Friedenslicht  #Friedenslicht2023  #peacelight  #peacelight2023  #friede  #peace  #paix  #shalom  #salam  #мир ...

Übergabeorte des Friedenslichts in Deutschland: (https://www.friedenslicht.de/uebergabeorte/)

Kontakt: Ring deutscher Pfadfinder- und Pfadfinderinnenverbände NRW e.V., Postfach 22 11 40, 41434 Neuss, Besucheranschrift: Martinstr. 2, 41472 Neuss, Tel. 02131 / 469954, Fax 02131 / 469955. Internet: www.friedenslicht.de und www.rdp-nrw.de

Friedenslicht aus Betlehem in Nordrhein-Westfalen: In diesem Jahr feiert die landesweit größte Friedensaktion ihr 25-jähriges Bestehen in NRW. Am 3. Adventssonntag (17. Dezember) wird das Friedenslicht nachmittags an verschiedenen Stellen in Nordrhein-Westfalen von Pfadfinderinnen und Pfadfindern verteilt - so unter anderem in Aachen, Dortmund und Köln. Die größte Lichtverteilung wird dabei mit ca. 2.500 Pfadfinder und Pfadfinderinnen in Münster erwartet. Eine Besonderheit in diesem Jahr: In Essen fand die Lichtverteilung schon eine Woche eher, am 2. Adventssonntag (10. Dezember), statt. Bistum Aachen: 17. Dezember, 14:00 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Aachen; Bistum Köln: 17. Dezember, 15:00 Uhr, Kölner Dom; Bistum Münster: 17. Dezember, 16:30 Uhr, St. Paulus-Dom, Münster; Bistum Paderborn: 17. Dezember, 15:00 Uhr, St. Joseph-Kirche, Dortmund. Eine Karte aller Friedenslichtorte ist auf der Website www.friedenslicht.de verfügbar.

Friedenslicht im Landtag NRW: Am 13. Dezember wurde das Licht an Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und am 14. Dezember an Landtagspräsidenten André Kuperübergeben. Ministerpräsident Hendrik Wüst würdigte die Friedenslichtaktion als „sichtbares Zeichen für ein friedliches und solidarisches Miteinander“: „Ihr seid das Licht der Welt“ heißt es in der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium. Dieser Satz ist gleichermaßen Zuspruch und Anspruch. In Gottes Augen ist jeder Mensch ein Licht - und soll ebenso für andere Menschen durch gute Taten ein Licht sein. Mit dem Friedenslicht tragen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder diese Botschaft in die Welt und seit nunmehr 25 Jahren auch zu uns nach Nordrhein- Westfalen. Damit setzen sie ein sichtbares Zeichen für ein friedliches und solidarisches Miteinander.

Frieden ist niemals selbstverständlich. Wie wertvoll und verletzlich Frieden ist, sehen wir an vielen Orten in der Welt: Zum Beispiel in der Ukraine, in der die Menschen unter dem grausamen Angriffskrieg Russlands leiden, und im Nahen Osten, nachdem die Terroristen der Hamas Israel angegriffen, dort in einem schrecklichen Massaker unzählige unschuldige Menschen getötet, verwundet oder in ihre Gewalt gebracht haben. Dieser Konflikt gefährdet auch das friedliche Zusammenleben der Religionen und Kulturen hierzulande. Das diesjährige Motto der Friedenslicht-Aktion - „Auf der Suche nach Frieden“ - könnte also kaum passender für diese Zeit sein. Wir alle können und müssen uns für Frieden einsetzen. Daran erinnert uns das Friedenslicht.

Die jährliche Überreichung des Friedenslichts in der Staatskanzlei ist immer auch ein Moment des Innehaltens und der Freude. Viele Menschen im gesamten Land entzünden am Friedenslicht eine Kerze und nehmen sie mit nach Hause. So gelangt die weihnachtliche Friedenbotschaft in die Häuser und Wohnungen der Menschen in Nordrhein-Westfalen. Aus einer kleinen Flamme, die in der Weihnachtszeit in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet wird, wird so durch das Teilen des Lichts die Welt ein kleines Stückchen heller, friedlicher und hoffnungsvoller. Allen, die sich an der Aktion Friedenslicht beteiligen und somit an die Botschaft Jesu erinnern, danke ich ganz herzlich. Hendrik Wüst MdL“

Sonntag, 17.12.2023