Fit for future: Digital für alle

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 13.09.2020

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Bild: Plakatmotiv Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln

In Zeiten von Homeschooling wurde klar: Bei vielen reicht es zu Hause schlicht nicht einmal für die Technik. Damit Kinder nicht abgehängt werden, gibt es jetzt die Crowdfunding-Aktion „Fit for future". Sechs kirchliche Organisationen rufen zu Spenden auf.

INFO: Die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen ist das Ziel der Crowdfunding-Aktion „Fit for future“ im Erzbistum Köln. Getragen wird sie durch den Diözesanrat Köln und die KJAs Bonn, Köln und Wuppertal in Kooperation mit der Aktion Nachbarschaftshilfe des Erzbistum Köln, der Pax-Bank eG und dem Elektronikpartner Nellles aus Bornheim. Schirmherr ist der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Durch Spenden und Förderungen sollen bis zum Spätherbst mindestens 200 Tablets und digitale Ausstattungen für benachteiligte Kinder und Jugendliche angeschafft werden. Spenden kann jeder, der jungen Menschen etwas Gutes tun will. Bis Mitte November sollen mindestens 200 Tablets angeschafft und dann an benachteiligte Kinder und Jugendliche in den Regionen Altenkirchen, Bonn, Euskirchen, Köln, Remscheid, Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Solingen und Wuppertal verteilt werden.

Nicht erst die Corona-Krise habe gezeigt, dass Kinder und Jugendliche ohne Zugang zu digitalen Geräten schnell abgehängt werden, sagte der Geschäftsführer des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln, Norbert Michels. Eine Erfahrung, die nicht nur die pädagogischen Fachkräfte der Katholischen Jugendagenturen Bonn, Köln und Wuppertal machen. Auch die jüngst veröffentlichte Bertelsmann-Studie „Kinderarmut in Deutschland“, bei der von 2,8 Mio. Kindern und Jugendlichen in Armut gesprochen wird, zeigt, dass junge Menschen aus prekären Familien öfter keinen Computer oder Internetzugang haben, als ihre Altersgenossen. Auch gesellschaftspolitisch ist das Thema „Digitale Ausstattung junger Menschen“ mittlerweile virulent. Maßnahmen, bei denen Schulen Fördermittel beantragen können, sind von Seiten der Landesregierung NRW bereits auf den Weg gebracht worden.

„Wir sind sehr froh darum, dass auch die politisch Verantwortlichen in unserem Land mit viel Geld dieses Thema angehen. Jedoch glauben wir, dass der Aufwand der Beantragung zum Erhalt eines digitalen Endgerätes zu lange dauert“, begründete der Geschäftsführer der KJA Köln, Georg Spitzley, die Aktion „Fit for future“. Die Wünsche und Bedarfe der jungen Menschen gehen über ihre Rolle als Schülerinnen und Schüler hinaus. Damit grenzt sich die Aktion von staatlichen Förderprojekten ab. Die Schauspielerin Susanne Pätzold unterstützt die Aktion als Botschafterin und ist froh, dass es Privatinitiativen wie diese gibt: „Eine Gesellschaft, in der alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Bildungschancen haben, ist eine gute Gesellschaft. Und jeder Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel ist ein wichtiger. Hier aktiv zu werden, ist nicht nur unsere Verantwortung gegenüber unserer Jugend. Wir tun das auch für die Zukunft einer Gesellschaft, in der wir leben möchten“.

Spenden: Auf der Seite www.dioezesanrat.de steht ein Online-Spendenformular zur Verfügung. Auch auf herkömmliche Art kann auf das Konto der KJA Bonn gespendet werden: PaxBank eG, DE02 3706 0193 0025 2090 28.

Sonntag, 13.09.2020