Fastenzeit: Bergfest und Halbzeit

von Elvis Katticaren

Sonntag, 10.03.2024

Dom- und Stadtdechant Robert Kleine von Köln, Collage: KIP
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Dom- und Stadtdechant Robert Kleine von Köln, Collage: KIP

Heute ist Bergfest: Halbzeit für die Fastenzeit bis Ostern. Da kann man mal Luft holen und sich freuen. So heißt der Sonntag auch: „Laetare - Freut euch". Und das freut den Kölner Dom- und Stadtdechant Robert Kleine natürlich auch …

INFO: Der vierte Fasten- oder Passionssonntag ist ein besonderer auf dem Weg durch die 40 Tage seit Aschermittwoch bis Ostern: Er liegt in der Mitte der Fastenzeit und trägt den lateinischen Namen „Laetare“, was „Freue dich“ bedeutet. Dass dieser Tag von der Freude auf das kommende Fest kündet, zeigt sich in der liturgischen Farbe des Tages: Anstelle der üblichen liturgischen Gewänder, das in der Fastenzeit violett ist, dürfen Priester und Diakone auch ein rosa Gewand tragen, in dem sich Rot und Weiß mischen. Der Name „Laetare“ stammt vom ersten Wort im Eingangsgesang („Introitus“) der Liturgie des Tages. Im römisch-katholischen, aber auch im evangelisch-lutherischen Gottesdienst ist am vierten Passionssonntag das „Freue dich, Jerusalem“ aus dem Jesajabuch des Alten Testaments dran.

Dass der Tag auch „Rosensonntag“ genannt wird, liegt daran, dass die Päpste an diesem Tag vom 11. bis zum 19. Jahrhundert alljährlich die „Goldene Rose“ segneten. Verliehen wurde sie an Menschen oder Institutionen, die sich um die katholische Kirche verdient gemacht haben. Der goldene Rosenstrauß mit sechs Knospen, die mit Balsam, Moschus und Weihwasser gefüllt sind, gilt als Christus-Symbol: das Gold steht für die Auferstehung, die Dornen für die Passion. Diese „Tugendrose“ wird auch heute noch in unregelmäßigen Abständen vergeben: Seit Papst Paul VI. geht die Auszeichnung an Kirchen, Klöster, Wallfahrtsorte oder Marienheiligtümer. Johannes Paul II. (1978-2005) verlieh in seiner Amtszeit neun Goldene Rosen, Benedikt XVI. brachte es sogar auf achtzehn Stück. Franziskus ehrte 2013 die Basilika Unserer Lieben Frau von Guadelupe in Mexiko.

Unser Gesprächspartner: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates. Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, E-Mail: presse@katholisches.koeln.

Sonntag, 10.03.2024