Christliche Helfer trotzen erschwerten Umständen

von Regina König

Sonntag, 19.04.2020

Logo der Hilfsorganisation 'Global Aid Network'
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Die christliche Hilfsorganisation "Global Aid Network" (GAiN) hat ihren Sitz in Gießen. (Foto: www.gain-germany.org)

Im Zuge der Corona-Pandemie haben mehrere EU-Staaten wieder Grenzkontrollen eingeführt. Die Folge: kilometerlange Lkw-Staus. Davon betroffen sind auch dringend benötigte Hilfstransporte der christlichen Organisation „Global Aid Network“ (GaiN).

Im Interview mit dem Evangeliumsrundfunk (ERF) berichtet der Chef der deutschen Abteilung von GaiN, Klaus Dewald, von deutlich erschwerten Bedingungen, mit denen seine Mitarbeiter zu kämpfen haben: „Beim Fahrer werden die Kontaktdaten und eine Kontaktkarte angefertigt, Fieber gemessen, und dann kann man sich vorstellen gibt es wahnsinnige Schlangen an den Grenzen, weil die dafür gar nicht eingerichtet sind.“

Trotz der widrigen Umstände liefert die Katastrophenhilfe GAiN weiter aus: Kleidung und Hygieneartikel, Haushaltsgeräte und Möbel, Rollstühle und Verbandsmaterial. Die Empfänger: Notleidende in Armenien, Rumänien oder in der Ukraine. Dewald erzählt: „Aus den Projektländern wie zum Beispiel Lettland erfahren wir, dass auf dem Land kleinere Geschäfte auch geschlossen sind. Das heißt, die Menschen, die sowieso schon von uns Unterstützung bekommen haben, können jetzt noch nicht einmal Kleinigkeiten zum täglichen Leben einkaufen. Das heißt, dass wir da schon ganz konkret nach noch mehr Lebensmitteltransporten angefragt worden sind.“

Doch noch mehr Hilfsgüter zu beschaffen, ist gerade jetzt eine besondere Herausforderung. Denn zum Schutz vor dem Virus muss das christliche Hilfswerk in Deutschland auf etwa 1.000 Ehrenamtliche verzichten. Die hatten bisher in Sammellagern Hilfsgüter angenommen, sortiert und verpackt. Das geht jetzt nicht mehr. So komme aktuell viel weniger Ware rein, sagt Klaus Dewald.

Zum ersten Mal in der Geschichte ist das Hilfswerk auch in Deutschland aktiv. Da überall Tafeln schließen, hat GaiN in Gießen eine Anlaufstelle für Obdachlose eingerichtet, so Dewald: „Ob das jetzt Decken sind oder auch Kleidung oder auch Lebensmittel - den dringendsten Bedarf, den diese Menschen haben, können Sie bei uns direkt am Lager abholen. Wir haben extra ne Ecke eingerichtet, dass da kein persönliche Kontakt da ist.“

Sonntag, 19.04.2020