175 Jahre Katholische Öffentliche Bücherei

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 08.11.2020

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Motive der Katholischen Büchereiarbeit

Heute ist „Buchsonntag“ und passend feiert die Katholische Büchereiarbeit im Borromäusverein ihr 175-jähriges Jubiläum. 2.500 gibt es bundesweit, 1.200 allein in NRW, wie zum Beispiel die KÖB in Groß-Reken im Bistum Münster mit vielen Ehrenamtlichen...

INFO: Am traditionellen Buchsonntag (8. November) feiert die Katholische Büchereiarbeit im Borromäusverein ihr 175-jähriges Jubiläum. Da wegen Corona eine Reihe Veranstaltungen dieses Jahr ausfallen oder verschoben werden, soll auch die ursprünglich für den 8. November 2020 geplante große Jubiläumsfeier des Borromäusvereins nun am Buchsonntag, 7. November 2021 stattfinden - das Motto: „175 Jahre plus“. Gegründet wurde er 1845 als „Verein vom Heiligen Karl Borromäus zur Förderung des katholischen Lebens und zur Begünstigung guter Schriften und Bücher”, war dem Erzbischof von Köln unterstellt und hatte von Beginn an seinen Hauptsitz in Bonn. Namensgeber ist Karl Borromäus (1538-1584), Jurist, Bischof und Kardinal von Mailand. 1563 zum Priester und Bischof geweiht, hatte er den Klerus und die Seelsorge durch Synoden, Visitationen und Gründung von Seminaren reformiert, auch ist der Abschluss des Konzils von Trient zum guten Teil sein Verdienst. Schon 1605 wurde er heiliggesprochen. Sein Namensfest feiert die katholische Kirche am 4. November.

Der Borromäusverein e.V. ist der Dachverband der Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) in Deutschland (außerhalb Bayerns). Der Verein verzeichnete in den Gründungsjahren rund 9.500 Mitglieder in knapp 100 Ortsvereinen und wuchs in den ersten 25 Jahren auf über 54.000 Mitglieder in 1.471 Ortsvereinen im Deutschen Reich und im deutschsprachigen Ausland. Zum Ende der Weimarer Republik zählte der Borromäusverein bereits über 5.021 Ortsverbände mit knapp 188.000 Mitgliedern, die 5.333 Borromäusbüchereien verfügten über 4,76 Millionen Bücher, die fast 10,4 Millionen Ausleihen erzielten. 1933/34 wurde fast jedes dritte Buch, das in einer Volksbücherei ausgeliehen wurde, aus einer Bücherei des Borromäusvereins ausgeliehen.

Der zunächst erfolgreiche Wiederaufbau der katholischen Volksbüchereiarbeit in den Nachkriegsjahren konnte auf Dauer nicht mehr mit dem kommunalen öffentlichen Büchereiwesen mithalten. Heute liegen die Schwerpunkte in der Beratung, Ausbildung und in der Herausgabe von Besprechungen. Für die Katholisch öffentlichen Büchereien (KÖB) entwickelt der Borromäus-Verein im Auftrag der 15 Mitgliedsdiözesen und mit den diözesanen Fachstellen Angebote von Leseförderung bis „50 plus“, zudem Tipps und Arbeitshilfen zu Themen rund um die Bücherei- und Pressearbeit. Von den 2.500 Büchereien, die mit dem Verein heute bundesweit zusammenarbeiten, liegen 1.200 allein in NRW, die meist von den Pfarrgemeinden getragen sind und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden.

Der 1926 von der Fuldaer Bischofskonferenz eingeführte Borromäussonntag findet jeweils am Sonntag nach dem 4. November statt und heißt heute „Buchsonntag“. Er will auf die Tätigkeit der Katholischen öffentlichen Büchereien in den Pfarrgemeinden und die Arbeit des Borromäusvereins in Bonn aufmerksam machen.

Kontakt: Borromäusverein e.V., Wittelsbacherring 9, 53115 Bonn, Tel. 0228 / 7258-400, Fax 0228 / 7258-412, Internet: https://www.borromaeusverein.de/

Sonntag, 08.11.2020