Weihnachtslieder auf dem Aachener Tivoli

von Elke Saur

Sonntag, 10.12.2017

Kerzenmeer im Fußballstadion
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Etwa 20.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zum Weihnachtssingen ins Aachener Fußballstadion. (Foto: Joe Gras)

Freunde, Familien, Alt und Jung und natürlich Fans von Alemannia Aachen geben sich seit 2013 jedes Jahr im Advent ein Stelldichein im Fußballstadion. Gemeinsam lauschen sie bei Kerzenschein der Weihnachtsgeschichte und singen Volks- und Weihnachtslieder

Die inzwischen fünfte Auflage dieser etwas anderen "Stadiongesänge" findet am Sonntag, 17. Dezember 2017, von 18 bis 19.30 Uhr auf dem Aachener "Tivoli" statt. Tausende Besucher und das Leuchten ebenso vieler Kerzen werden dann das Stadionrund füllen und die Sportarena in eine andächtige Freiluftkirche verwandeln. Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und die Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans und –Fanclubs.

Nachdem im vergangenen Jahr 20.000 Teilnehmer gezählt wurden, sollen diesmal alle Blöcke im Stadion für die Besucher geöffnet werden. Der große Zuspruch hat allerdings auch eine Kehrseite: Nach Angaben der Veranstalter ist der Aufwand für Technik, Organisation und Sicherheit so groß geworden, dass erstmals Tickets für die Veranstaltung verkauft werden, um die Kosten von ca. 120.000 Euro decken zu können. Weitere Infos und die Ticketpreise erfahren Sie unter https://www.weihnachtssingen-ac.de/ und www.facebook.com/weihnachtssingenac/

Auch andere Fußballvereine wie Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 organisieren in ihren Stadien solche Weihnachtslieder-Singen. "Erfunden" wurde das Ganze allerdings in Berlin-Köpenick, als etwa 90 Fans des 1. FC Union Berlin in der spielfreien Zeit um Weihnachten herum eines Nachts in das Stadion "An der Alten Försterei" eindrangen und dort aus einer Laune heraus Stadion- und Weihnachtslieder anstimmten. Das war im Jahr 2003. Aus den 90 Fans sind inzwischen über 27.000 geworden, die jedes Jahr am 23. Dezember zum Singen ins Köpenicker Stadion pilgern.

Das Fußball-Fachblatt "11Freunde" hält allerdings wenig von diesen vorweihnachtlichen Stadion-Events. Die ursprüngliche Idee der Fans sei von den großen Vereinen "geklaut" worden und werde nun kommerziell ausgeschlachtet: "In Dortmund zahlt der Besucher knapp zehn, auf Schalke 14 Euro, wenn er sich mit einem normalen Platz begnügt. Den Sitzplatz der Kategorie Business gibt es für schlanke 25 Euro zu erstehen respektive zu ersitzen", heißt es auf der "11Freunde"-Internetseite.

Sonntag, 10.12.2017