Kummer und Leid – beten hilft

von Manfred Rütten

Freitag, 14.04.2017

Hände zum Gebet gefaltet
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Im Gebet können Christen Trauer und Leid vor Gott bringen - aber auch Freunde und Dank.

Laut einer Umfrage der evangelischen Zeitschrift "chrismon“ unter 500 Erwachsenen glauben 64%, dass Gebete eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden des Betenden haben. 17% glauben sogar, dass Gebete tatsächlich die Wirklichkeit verändern können.

Diese eher subjektiven Einschätzungen aus der Umfrage von 2009 werden auch von Wissenschaftlern wie dem Psychologen Prof. Dr. Julius Kuhl gestützt. In einem Vortrag beim Katholikentag in Osnabrück sagte er:

"Gebete können Mut machen und Angst nehmen. Psychologisch entsprechen diese beiden Wirkungen der Selbstmotivierung und der Selbstberuhigung. Seit Jahrtausenden greifen Menschen in schwierigen Situationen auf Gebete zurück, um Probleme zu bewältigen. Schon in den Psalmen der Bibel spiegelt sich das wieder. Uralte Menschheitserfahrungen kommen in Gebeten, Weisheiten und Sprüchen zum Ausdruck: Liebe und Hoffnung, schwierige und zerbrochene Beziehungen, Einsamkeit, Schuld, Enttäuschung, Tod und Trauer, Lug und Betrug bis hin zu Mord und Totschlag. Beten hilft. Das ist nicht nur die Erfahrung gläubiger Menschen. Auch die psychologische und medizinische Forschung hat dies deutlich gezeigt. Beten kann helfen, eine reife, entscheidungsstarke und selbständige Persönlichkeit zu entwickeln. Was manche als sinnentleerte Glaubensfloskeln und Pflichtübungen wahrnehmen, ist für andere der letzte Rettungsanker in einer immer komplizierteren, (post)modernen Welt, in der es immer schwieriger wird, eine klare Orientierung für eine gesunde Selbstentwicklung zu finden. Als immer neu abrufbares, vertrautes Ritual wirkt das Gebet auch dann, wenn Stress und Probleme die »intelligenten« Funktionen des denkenden Ich und des fühlenden Selbst außer Kraft gesetzt haben." Den kompletten Vortrag lesen Sie hier als pdf.

Das bekannteste christliche Gebet – das "Vaterunser“ - stammt von Jesus selbst und ist nachzulesen in der Bibel im Matthäus-Evangelium, Kapitel 6 Verse 9 –13. Aber man kann und sollte nicht nur mit vorgegebenen Texten beten, sondern ruhig in eigenen Worten und Gedanken. Das Gebet ist ein persönliches Gespräch mit Gott und kann Bitte, Lob, Dank, Klage oder Fürbitte (Gebet für andere) enthalten – oder von allem etwas. Regelmäßiges beten hilft, den steten Kontakt zu Gott zu halten. Gebetsanregungen für jede Gelegenheit finden Sie unter http://www.amen-online.de/gebet/

Freitag, 14.04.2017