Deutschlands katholische Bischöfe haben getagt

von Dr. Christof M. Beckmann

Sonntag, 01.03.2015

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Bis Donnerstag trafen sich 66 Bischöfe aus 27 Bistümern zur Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Hildesheim. Schon zu Beginn suchten sie in ungewohnter Form den Kontakt zu den Bürgern, inhaltlich ging es um viele Themen ...

INFO: Aus Anlass des 1200-jährigen Bestehens von Stadt und Bistum Hildesheim lud Bischof Norbert Trelle (72), stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz und Leiter ihrer Migrationskommission, von Montag bis Donnerstag seine 66 Amtskollegen aus 27 Bistümern zur Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz nach Hildesheim. Sie tagten unter Leitung des Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, der in diesen Wochen sein einjähriges Amtsjubiläum als Vorsitzender der Bischofskonferenz feiert, sein Stellvertreter Trelle amtiert bereits seit 2011.

In ungewohnter Form suchten die Bischöfe gleich zu Beginn den Kontakt zu den Bürgern: Am Vorabend, 22. Februar, diskutierten mehrere von ihnen in sieben Innenstadt-Cafes über Migration, Armut, Gerechtigkeit, Glaubensweitergabe, Kunst und Familie. An der Eröffnungssitzung der Vollversammlung am 23. Februar 2015 nahmen der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, sowie als Gäste Erzbischof Dr. Antonio Javellana Ledesma SJ (Erzbistum Cagayan de Oro, Philippinen) und Bischof Crispin Barrete Varquez (Bistum Borongan, Philippinen) teil.

Im Mittelpunkt standen aktuelle Fragen zur im Oktober in Rom stattfindenden XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, die unter dem Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ steht. Zur Vorbereitung der Synode hatte der Vatikan im Dezember eine zweite weltweite Umfrage zu Ehe und Familie gestartet. Auf die von den Diözesen ins Netz gestellten Fragebögen brauchen die Bistümer bis Mitte März die Antworten. Ein deutschlandweites Auswertungsdokument will die Bischofskonferenz bis zum 15. April nach Rom schicken. Zu Vertretern bei der Synode wählte die Bischofskonferenz am 24. Februar Kardinal Reinhard Marx (München, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Bischof Dr. Heiner Koch (Dresden-Meißen, Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie) und Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück, Vorsitzender der Pastoralkommission). Für Fälle einer Verhinderung der gewählten Mitglieder nominierte die Vollversammlung als Vertreter Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer, Vorsitzender der Jugendkommission) und Bbr. Weihbischof Wilfried Theising (Xanten), der auch stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Die Beratungen widmeten sich dem Fortgang des überdiözesanen Gesprächsprozesses und dem 50-jährigen Konzilsjubiläum. Weitere Schwerpunkte waren der überdiözesane Gesprächsprozess und die Ökumenische Sozialinitiative sowie weltkirchliche Themen wie die schwierige Situation in der Ukraine sowie im Nahen Osten nach dem Auftreten des so genannten „Islamischen Staats“ (IS). Die Hauptvorträge bei einem Studientag „Kirche und Medien / Social Media“ hielten Monsignore Paul Tighe, Sekretär des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel („Theologische Dimension der Sozialen Medien“), der Medienethiker Prof. Dr. Alexander Filipovic, Hochschule für Philosophie, München („Soziale Medien – Einordnung aus medienethischer Perspektive“), sowie Dr. Ansgar Mayer, Computer Bild („Zum Phänomen des Social Webs“). Weitere Tagesordnungspunkte waren Fragen der Gefangenenseelsorge, der Priesterausbildung und aktueller Herausforderungen im Migrationsbereich. Um ihre Position in der Frage zu unterstreichen, stifteten die deutschen Bischöfe einen „Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“.

Der Deutschen Bischofskonferenz, dem Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland, gehören derzeit 66 Mitglieder (Stand: Februar 2015) aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft. Adresse: Kaiserstraße 161,
53113 Bonn, Tel. 0228 / 103-0, Fax 0228 / 103 -254,
E-Mail: pressestelle@dbk.de, Internet: http://www.dbk.de, die Zusammenfassung im Pressebericht: http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2015/2015-034-Pressebericht-FVV-Hildesheim.pdf

Sonntag, 01.03.2015