Zu wenig Entlastung für Mütter

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 09.05.2021

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Screenshot Impuls Müttergenesung, Video des Caritasverbands für das Erzbistum Paderborn

Wegen Corona ist die Zahl der Mutter-Kind-Kuren in den Rehakliniken der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung (KAG) im Vorjahr stark eingebrochen. Dabei brauchen Familien gerade jetzt besondere Hilfe, so die Caritas im Erzbistum Paderborn...

INFO: Im vergangenen Jahr ging die Zahl der Mütter, Väter und pflegenden Angehörigen in den Angeboten der Katholischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Müttergenesung um rund 40 Prozent zurück: Waren es 2019 noch 32.000 Mütter, Väter und Kinder, die eine Maßnahme der Müttergenesung genutzt haben, sank die Zahl 2020 auf 19.000. „Zu Beginn der Pandemie war den Fachkliniken die Aufnahme von Patienten für einige Wochen untersagt. Erst seit Sommer 2020 sind die Angebote in reduzierten Gruppen und mit angepasstem Hygienekonzept wieder möglich“, erklärte Lucia Lagoda, Bundesvorsitzende der KAG. Nicht betroffen von den aktuellen Einschränkungen waren die Fachkliniken, da sie seit jeher mit Hygienekonzepten arbeiten, als Gesundheitseinrichtungen fallen die Kliniken der Müttergenesung nicht unter das Beherbergungsverbot der Länder. Die dreiwöchigen Vorsorge- und Reha-Maßnahmen werden mit einem besonderen Sicherheitskonzept angeboten.

Auch Verena Ising-Volmer, Geschäftsführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung, weiß um die Folgen von Beruf, Beschulung, Betreuung rund um die Uhr in Corona-Zeiten, die Familien an ihre Belastungsgrenzen bringt: „Viele Mütter sind am Anschlag“. Helfen könne eine Kur – doch insbesondere einkommensschwache Familien stünden dabei vor einer finanziellen Hürde. „In der Öffentlichkeit besteht vielfach der Eindruck, dass die Finanzierung von Mütter- und Mutter-Kind-Kuren geregelt sei. Die Kosten werden zwar von den Krankenkassen übernommen, aber bei bedürftigen Personen droht die Kur häufig an den Nebenkosten wie Eigenanteilen, Gepäck- oder Fahrtkosten zu scheitern“, erläutert Verena Ising-Volmer. In solchen Fällen haben etwa auch die 23 örtlichen Kurberatungsstellen im Erzbistum Paderborn die Möglichkeit, Betroffenen unbürokratisch mit Sammlungsmitteln zu helfen: Unter dem Motto #gemeinsamstark startet rund um den Muttertag am 9. Mai die traditionelle Sammlung für das Müttergenesungswerk. Aufgrund der Corona-Pandemie muss bereits zum zweiten Mal auf die Online-Spendenbereitschaft gesetzt werden, denn die Sammlung lebt regulär von dem großen Engagement der Ehrenamtlichen vor Ort. Im Vorjahr blieben die befürchteten drastischen Spenden-Rückgänge zumindest im Bereich des Erzbistums Paderborn aus, da viele Vereine und Einzelpersonen online gespendet haben. So kamen fast 35.000 Euro bistumsweit zusammen, von denen 76 Familien mit 141 Kindern, davon 73 Mütter mit 137 Kindern, zwei Väter mit vier Kindern sowie ein pflegender Angehöriger profitierten. „Der Bedarf wäre weitaus höher, doch leider ist das Spendenaufkommen begrenzt“, bedauert Verena Ising-Volmer. Daher sei eine Spendensammlung für die Anliegen der Müttergenesung kein Auslaufmodell, sondern gerade in der Corona-Pandemie dringend erforderlich. „Einkommensschwache Familien sind von dieser Ausnahme-Situation besonders betroffen, gerade die Mütter müssen Belastungen schultern, unter denen viele zu zerbrechen drohen.“ Spendenkonto: Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung im Erzbistum Paderborn, IBAN DE27 4726 0307 0010 9815 00 Kennwort: Spende Müttergenesung, Online-Spende: www.muettergenesungswerk.de/sammlung-caritas-paderborn.

Unsere Gesprächspartnerin: Verena Ising-Volmer, Referat Kur- und Erholungshilfen, Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e. V., Am Stadelhof 15, 33098 Paderborn, Tel. 05251 / 209-239, Fax 05251 / 209-202, Internet: https://www.caritas-paderborn.de/beraten-helfen/gesundheit/kur-und-erholungshilfen/

Video des Caritasverbands für das Erzbistum Paderborn vom 05.05.2021 zum Thema Müttergenesung:

Sonntag, 09.05.2021