Welttag der Armen 2018

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 18.11.2018

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Montage: KiP-NRW

„Selig, die arm sind vor Gott“ – am 18. November ist der „Welttag der Armen“. Passend dazu sind die Sammler für die diesjährige Adventssammlung von Caritas und Diakonie unterwegs. Das Leitwort: „Hoffnung geben“ ...

INFO: Der „Welttag der Armen“ wurde von Papst Franziskus 2016 am Ende des „Jahres der Barmherzigkeit“ ins Leben gerufen und wird in diesem Jahr am 18. November zum zweiten Mal begangen. Die Botschaft des Papstes steht 2018 unter dem Leitgedanken: „Der Schrei der Armen dringt zu Gott – und er müsste auch uns in den Ohren gellen.“ (Mt 5,3). Aus diesem Anlass wird Papst Franziskus am 18. November um 9.30 Uhr im Petersdom eine Messe mit Bedürftigen feiern. Im Anschluss wird er mit 3.000 Bedürftigen in der Audienzhalle zu Mittag essen. Gleichzeitig werden in zahlreichen Diözesen, die an der Initiative teilnehmen, weitere gemeinsame Essen und Aktivitäten organisiert. Mehr: Botschaft des Papstes zum Welttag der Armen: Voller Wortlaut

Bischofs-Erklärung zum „Welttag der Armen“: Auch die deutschen Bischöfe riefen zu Solidarität und Begegnungen mit armen Menschen auf. Nicht immer sei Armut auf den ersten Blick sichtbar, so die Erklärung: „Wir alle sind aufgerufen, aufmerksam zu leben und dort unsere Hilfe anzubieten, wo wir Nöte wahrnehmen“. Auch wenn Deutschland ein wirtschaftlich erfolgreiches Land sei, gerate ein „zunehmender Teil der Bevölkerung“ ins Abseits. Soziale Sicherungssysteme könnten nicht immer verhindern, dass Menschen in Not gerieten und Hilfe bräuchten, so die Bischöfe. Doch so wie jeder Mensch in Armut geraten könne, könne jeder Mensch auch dazu beitragen, Armut zu lindern, heißt es in der Erklärung der deutschen Bischöfe.

Aufruf der MARMICK: „Die weltweite Armut bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch wenn die Zahl der Armen auf der Welt insgesamt sinkt, steigt doch seit einigen Jahren die Zahl derer wieder an, die an Mangelernährung und Hunger leiden“, betont Monsignore Wolfgang Huber, Präsident von missio München und aktueller Sprecher der katholischen Hilfswerke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio Aachen und München, Caritas international und das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ („MARMICK“). Zwar habe sich nach den jüngsten Zahlen der Weltbank hat sich die absolute Zahl der im Jahr 2015 in extremer Armut lebenden Menschen mit 731 Millionen im Vergleich zur Situation vor 25 Jahren, wo 1990 noch 1,89 Milliarden Menschen als extrem arm galten, mehr als halbiert. Doch nach Auffassung der katholischen Hilfswerke dürfe die Tatsache, dass immer noch zehn Prozent der Weltbevölkerung in derartigen Verhältnisses lebt, nicht ruhen lassen: „Wenn wir wirklich an die Wurzeln der Armut gehen wollen, dann müssen wir gegen fehlende Bildungschancen und ungerechte Verteilung von Landbesitz und Lebensmitteln noch mehr unternehmen. Wir müssen uns laut und deutlich gegen Korruption in der Regierungsführung in den Heimatländern unserer Partner wenden und auch unsere eigene Wirtschafts- und Handelspolitik kritisch in den Blick nehmen“, so Huber. Dabei müssten zur wirksamen Bekämpfung der Armut vor Ort lokale Akteure noch stärker einbezogen werden. Zugleich müsse man im Blick behalten, dass auch in Europa vielfach materielle Not und überbordender Reichtum nebeneinander existierten. „Durch die Gesellschaften gehen harte Risse.“ Es bleibe Auftrag der Regierungen und der europäischen Institutionen, sich um gerechten Ausgleich zu bemühen, so Huber.

Unser Gesprächspartner: Bruder Antonius Kuckhoff OSB, Dozent für Einleitung in das Alte Testament und Exegese des Alten Testaments an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD Sankt Augustin. Nach Wehrdienst 1995 Eintritt in die Benediktinerabtei Kornelimünster, Studium in Trier, Jerusalem und Bonn, seit 2008 Lehrbeauftragter an der Philosophisch- Theologischen Hochschule SVD Sankt Augustin. Kontakt: Br. Dr. Antonius Kuckhoff OSB, Benediktinerabtei Kornelimünster, Oberforstbacher Straße 71, 52076 Aachen, Tel. 02408 / 30 55, Fax 02408 / 3056, E-Mail

Adventssammlung von Caritas und Diakonie: Unter dem Leitwort „Hoffnung geben“ ist am Samstag, 17. November, die diesjährige Adventssammlung von Caritas und Diakonie in Nordrhein-Westfalen gestartet. Bis zum 8. Dezember gehen in den katholischen Gemeinden von NRW wieder Tausende Caritas-Ehrenamtliche von Haus zu Haus und bitten um Spenden für die Arbeit der Caritas. Die Sammlerinnen und Sammler weisen sich durch spezielle Dokumente aus. 70 Prozent des Sammlungserlöses verbleiben in den Kirchengemeinden sowie Caritas-Konferenzen vor Ort für sozial-caritative Aufgaben. Die übrigen 30 Prozent gehen an den örtlichen Caritasverband zur Finanzierung sozialer Hilfsangebote. Die Spendengelder eröffnen den Verbänden Spielräume für Hilfen, die sonst nicht angeboten werden könnten. Haussammlungen werden seit 1948 in Nordrhein-Westfalen gemeinsam von Caritas und Diakonie organisiert und durchgeführt. Die Sammlungen bilden damit auch eine der ältesten ökumenischen Aktionen (mehr Infos unter www.wirsammeln.de). 

Sonntag, 18.11.2018