Synoden-Thema Seelsorge: Kirche auf dem Campus

von Caroline Peter

Sonntag, 09.01.2022

voll besetzter Hörsaal an einer Universität
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Das pralle Studentenleben suchte man in den vergangenen Monaten vergebens. Die Hörsäle waren wegen Corona leergefegt, Vorlesungen fanden nur noch digital statt. (Foto: Pixabay)

Wenn vom 16. bis 20. Januar 2022 die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) zu ihren alljährlichen Beratungen zusammenkommt, wird es in einem besonderen Schwerpunkt um das Thema „Seelsorge“ gehen.

Coronabedingt findet die Tagung zum zweiten Mal in Folge rein digital statt. Die Landessynode ist das höchste Leitungsgremium der EKiR und beschließt neben Kirchengesetzen und Verordnungen auch den Jahreshaushalt. Die erste Sitzung beginnt am Sonntag (16.1.) als Videokonferenz um 14.30 Uhr. Die Plenarsitzungen der Landessynode sind in der Regel öffentlich und werden auf www.ekir.de/landessynode live im Internet übertragen.

Zum Schwerpunktthema „Seelsorge“ heißt es in einer Pressemitteilung der rheinischen Landeskirche: „Mit dem Schwerpunktthema Seelsorge bringen wir eine zentrale Aufgabe der Kirche, die oft im Stillen, in Zweier-Gesprächen oder vertraulichen Begegnungen geschieht, in das helle Licht der öffentlichen Wahrnehmung“, blickt Oberkirchenrätin Barbara Rudolph auf die Landessynode. Diese steht unter dem Leitgedanken »Was die Seele braucht«. „Unsere Botschaft an die Menschen und in die Gesellschaft hinein lautet: Seelsorge ist für dich da!“, sagt die Leiterin der Abteilung Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt. Die 199 stimmberechtigten Abgeordneten aus den 37 Kirchenkreisen vom Niederrhein bis ins Saarland werden über Leitsätze, Empfehlungen und eine Perspektivschrift zur Zukunft der Seelsorge beraten. In Andachten und Impulsreferaten wird diese Kernaufgabe und Kernkompetenz von Kirche beleuchtet.

Kirchliche Seelsorge gibt es in vielerlei Gestalt. In den Gemeinden vor Ort sind dafür die jeweiligen Pfarrerinnen und Pfarrer zuständig – zum Beispiel, wenn es um eine Bestattung geht. Darüber hinaus gibt es aber auch Spezialbereiche wie die Notfallseelsorge, die Polizeiseelsorge, die Seelsorge für Geflüchtete, die Militärseelsorge oder die Krankenhausseelsorge.

Auch an den Universitäten im Land ist die Kirche präsent: Evangelische Studierendengemeinden (ESG) gibt es an praktisch allen Universitäten in Deutschland. Geleitet von einem Studentenpfarrer/-pfarrerin verstehen sie sich als Treffpunkt für Studierende, wollen im Uni-Alltag Raum und Zeit bieten, um aktuelle Themen aufzugreifen, die die Studenten beschäftigen. Gleichzeitig bietet die ESG Beratung und Hilfe in schwierigen Lebenssituationen oder bei religiösen Fragen, aber auch Gemeinschaft, Kontaktmöglichkeiten, Feten und Filme, Gottesdienste, Exkursionen, Theater und vieles mehr. Einige ESGs unterhalten sogar eigene Studentenwohnheime, zu denen aber auch Konfessionslose oder Angehörige anderer Religionen Zugang haben. Gemeinsames Erkennungszeichen aller rund 150 Evangelischen Studierendengemeinden ist ein roter Hahn. Mehr über die Geschichte der ESG sowie aktuelle Veranstaltungshinweise und eine Übersicht aller Unis, an denen es eine ESG gibt, gibt es im Internet unter http://www.bundes-esg.de

Sonntag, 09.01.2022