Solidarisch sein: Weltmissionssonntag

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 25.10.2020

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Der heutige Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Diesmal dreht sich alles um das weltweit bestimmende Thema Corona-Pandmie. „Weil sie die Ärmsten mit voller Wucht trifft“, sagt missio-Präsident Dirk Bingener.

INFO: Mit einem Appell zu globaler Solidarität als Auftrag für alle Christen war am 4. Oktober im Bistum Mainz bundesweit der Monat der Weltmission 2020 des internationalen katholischen Hilfswerkes missio offiziell eröffnet worden. Seitdem steuerte er unter dem Leitwort „Selig, die Frieden stiften – Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt“ auf das große Finale am Weltmissionssonntag am 25. Oktober zu. Heute wird nun in rund 100 Ländern für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt. Dabei werden jährlich weltweit zwischen 80 und 90 Millionen Euro erlöst. Auch in Deutschland droht allerdings aufgrund der Corona-Pandemie und dem entsprechend eingeschränkten Gottesdienstbesuch unmittelbar ein gravierender Rückgang der Kollekte. Deshalb sind die missio-Partnerinnen und Partner mehr denn je auf eine digitale Kollekte zum Weltmissionssonntag angewiesen. Viele Angebote wurden aufgrund der Coronapandemie digital durchgeführt, auch konnten in diesem Jahr keine Besucherinnen und Besucher aus den westafrikanischen Kirchen empfangen werden. Mehr Informationen dazu gibt es unter: www.missio-hilft.de/wms.

Weltmissionssonntag am 25. Oktober: Die größte globale katholische Solidaritätsaktion wird von rund 120 missio-Werken weltweit organisiert. In Deutschland sind das missio Aachen und missio München, das den Abschluss der Aktion am 25. Oktober in Passau feiert. missio Aachen konnte 2019 für diese Solidaritätsaktion rund 3,54 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Schwerpunktregion ist dieses Jahr Westafrika (Nigeria, Niger, Ghana, Burkina Faso), wo die kirchlichen Partner in der Corona-Krise vor großen Herausforderungen stehen. Schon vor der Pandemie wurde das Miteinander von Gewalt und terroristischen Anschlägen erschüttert. Die Auswirkungen von Covid 19 verstärken Spannungen und Gewalt; der soziale Friede ist gefährdet.

Beispiel Ghana: Die Kirchenprovinz Tamale im Norden Ghanas aus den Bistümern Tamale, Damongo, Wa, Navrongo-Bolgatanga und Yendi unterhält seit 1982 eine Diözesanpartnerschaft mit Münster. Getragen wird sie vom Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster. Hier präsentieren junge Menschen, die als Freiwillige in Projekten des Bistums Münster in Ghana gelebt und gearbeitet haben, in den Sozialen Netzwerken kurze Filme, in denen sie Einblick geben in ihre Erfahrungen vor Ort. Sie werden seit Montag, 5. Oktober, regelmäßig auf den Social-Media-Kanälen, Facebook und Instagram, des Bistums Münster ausgespielt. Auch im Internet auf www.bistum-muenster.de sind sie zu finden.

Infos im Netz: Alle Informationen rund um den Monat der Weltmission gibt es im Internet unter www.missio-hilft.de/wms. Dort sind neben Plakaten und einer liturgischen Hilfe auch ein Video, das Aktionsheft, Aktionsideen, Informationen zur Frauengebetskette und Vieles mehr zu finden. So findet am Sonntag, 18. Oktober, ein bundesweiter Aktionstag zum Weltmissionssonntag unter dem Leitwort „#zusammenhalten“ als Gemeindeaktion statt. Auf der missio-Internetseite gibt es Gebetskarten zum Download, die zum Beispiel auf einer Wäscheleine rund um die Kirche aufgehängt werden können. Mehr: www.missio-hilft.de/mitmachen/weltmissionssonntag 2020/aktionen/gemeindeaktionen.

Unsere Gesprächspartner:

Bischof Stephen Mamza, Nigeria: Krisen sind sie im Nordosten Nigerias gewohnt. Konflikte zwischen Volksgruppen, Anschläge durch Boko Haram, Hunger und immer wieder verzweifelte Menschen, die bei der Kirche Hilfe suchen. Damit hat Bischof Stephen Mamza täglich zu tun. Als in Nigeria die ersten Coronafälle registriert werden, wandelt Mamza ein Pastoralzentrum in eine Isolationsstation um und bietet sie den lokalen Behörden an. „Mit dieser Pandemie umzugehen ist eine kollektive Verantwortung, denn das Virus hat keinen Respekt vor Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder ob und wie schnell eine Person politisch dazulernt“, sagt der 50-Jährige. Bald sind auch in Yola erste Menschen erkrankt. Sie werden im Krankenhaus behandelt. Im Pastoralzentrum bringen sie jetzt Menschen unter, die positiv getestet wurden, aber keine Symptome zeigen. „Es sind Leute, die in beengten Verhältnissen leben. Sich selbst isolieren ist da unmöglich“, berichtet der Bischof missio. Bischof Stephen Dami Mamza (* 30. November 1969 in Bazza) wurde am 13. April 1996 zum Priester geweiht, Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 18. Februar 2011 zum Bischof der 1962 errichteten Diözese Yola. Das Bistum mit mehr als 3 Millionen Einwohnern zählt rund 10 Prozent Katholiken. Kontakt: Bishop's House, 5 Gashaka, P.O. Box 57, Jimeta, Yola, Adamawa State, Nigeria.

Pfarrer Dirk Bingener: Der Präsident von missio Aachen und dem Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘, Jahrgang 1972, stammt aus Siegen. Nach dem Abitur 1992 und Grundwehrdienst studierte er 1993-1999: katholische Theologie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und in München, ging 1999-2000 in das Erzbischöfliche Priesterseminar in Köln und wurde 1999 in Siegburg zum Diakon geweiht. Nach der Priesterweihe 2000 in Köln war er Kaplan in Düsseldorf und Köln. 2007-2015 amtierte er als Diözesanpräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Köln, war dort Vorsitzender der Freiwilligen Sozialen Dienste (FSD) und 2017-2018 Vorsitzender der kath. Bundesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste. Von 2015-2019 übernahm er die Aufgabe als Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bingener, der seit 2017 Mitglied der Konferenz Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, wurde im Herbst 2018 zum Präsidenten des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ und des Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen ernannt. Ins Amt eingeführt wurde er dort am Donnerstag, 10. Oktober 2019, durch Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Foillan. Kontakt: missio - Internationales Katholisches Missionswerk e.V., Goethestr. 43, 52064 Aachen, Tel. +49 (0)241 7507-00, Fax +49 (0)241 7507-335, Vorstand: Pfarrer Dirk Bingener (Präsident), Dr. Gregor von Fürstenberg (Vize-Präsident), Spendenkonto: missio Aachen, IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22, BIC GENODED1PAX, Zustiftung: Stiftung pro missio, IBAN DE49 3706 0193 0000 1040 00, BIC GENODED1PAX, Internet: www.missio-hilft.de, www.bedraengte-christen.de.

 

Sonntag, 25.10.2020