Renovabis vor Eröffnung der Pfingstaktion

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 07.05.2023

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Bild: Kampagnenmotiv 2023

„Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“, so lautet das Leitwort der Pfingstaktion des kath. Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Sie wird am 14. Mai in Bremerhaven eröffnet. Das Hilfswerk ist in 29 ehemals kommunistischen Ländern aktiv.

INFO: „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“ lautet das Leitwort der diesjährigen Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Sie wird am 14. Mai in Bremerhaven eröffnet. „Arbeitsmigration war und ist ein selbstverständlicher Teil einer jeden mobilen Gesellschaft“, erklärt Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz. „Aber niemand sollte aus Not oder Perspektivlosigkeit sein Heimatland verlassen müssen, um im Ausland den Lebensunterhalt zu verdienen“, so der Theologe und Wirtschaftsethiker. Renovabis will während der Pfingstaktion über die Folgen der Arbeitsmigration informieren. Anhand von Projektbeispielen soll deutlich werden, wie das Hilfswerk in Herkunftsländern wie Albanien und Kosovo Bleibeperspektiven schafft. In Deutschland setzt sich Renovabis dafür ein, dass Arbeitsmigranten fair entlohnt und menschenwürdig behandelt werden. Die Aktion endet am 28. Mai mit der Pfingstkollekte. Dabei werden in allen katholischen Kirchen Deutschlands Spenden für Renovabis gesammelt. 

Renovabis: Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Der Name stammt aus Psalm 104: „Renovabis faciem terrae – Du (Gott) wirst das Antlitz der Erde erneuern“. Das 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründete Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in 29 Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.

2022 konnte Renovabis seinen Partnern mit mehr als 29 Millionen Euro helfen und so 580 Projekte unterstützen. An Spenden und Erbschaften konnte Renovabis ein deutliches Plus verzeichnen – von knapp 8,43 Millionen im Vorjahr auf 11,86 Millionen Euro. Zu den von Renovabis geförderten Projekten gehören kirchlich-pastorale Projekte, wie Jugendseelsorge, Familienseelsorge, Ausbildung von Priestern und Ordensleuten, Bau von Kirchen und Gemeindezentren, soziale Projekte und Bildungsprojekte, Altenheime, Tageszentren für Kinder aus sozial schwachen Familien, Projekte für Straßenkinder und für Menschen mit Behinderung, Förderung von Schulen und Berufsschulen und weitere Projekte, wie Ausbildung von Journalisten, Förderung von Medienarbeit und Nothilfe (z.B. für Flüchtlinge oder im Fall von Naturkatastrophen). Nach eigenen Angaben wurden seit der Gründung knapp 26.000 Projekte mit mehr als 842 Millionen Euro unterstützt.

Kontakt: Renovabis, Domberg 27, 85354 Freising, Tel. 08161 / 5309-0, Fax 08161 / 5309-11, E-Mail: info@renovabis.de, Spendenkonto: IBAN: DE24 7509 0300 0002 2117 77, BIC: GENODEF1M05, LIGA Bank eG. Mehr: www.renovabis.de/

Spendenkonto: Renovabis e.V., IBAN: DE94 4726 0307 0000 0094 00, BIC: GENODEM1BKC, Bank für Kirche und Caritas eG. Die Spenden können auch an Pfarreien übermittelt werden. Dabei sollten Umschläge mit dem Hinweis „Spende Renovabis 2022“ versehen werden. Auf Wunsch stellt die Pfarrei auch gerne eine Spendenbescheinigung aus. Renovabis bietet auch die Möglichkeit zur Online-Spende unter www.renovabis.de/spenden/ihre-online-spende.

Unser Gesprächspartner: Peter Kossen, geboren 1968 in Wildeshausen, wuchs in Rechterfeld / Gemeinde Visbek auf. Nach dem Abitur 1988 am Gymnasium Antonianum in Vechta studierte er Theologie und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und verbrachte ein Jahr an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach dem Diplom machte er sein praktisches „Gemeindejahr“ in St. Johannes in Recklinghausen-Suderwich und empfing am 26. Mai 1996 die Priesterweihe im St. Paulus Dom zu Münster. Es folgten fünf Jahre als Kaplan in Nordwalde St. Dionysius, dann drei Jahre in Münster St. Norbert und St. Thomas Morus. 2004 wurde er Pfarrer in Emmerich am Niederrhein, wurde 2010 Präses des Bezirksverbandes Kleve der KAB und engagierte sich aktiv für Mindestlöhne, ein bedingungsloses Grundeinkommen und gegen Leiharbeit und Werkverträge. 2011 wechselte er nach Vechta als Ständiger Vertreter des Offizials für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster (Offizialatsbezirk Oldenburg). Seit 2000 ist Peter Kossen Mitglied des Priesterrats des Bistums Münster, war 2013 Vorsitzender des Landes-Caritasverbands Oldenburg und ging 2017 als leitender Pfarrer an die Pfarrgemeinde Seliger Niels Stensen in Lengerich. Wie in Vechta setzte er sich auch hier gegen Missstände bei Werkverträgen, Zeitarbeit und Unterbringung von Arbeitern ein. Im Mai 2019 stellte er den mit Fachleuten und Engagierten gegründeten Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ vor, der Arbeitsmigranten bei der Durchsetzung ihrer Arbeitnehmerrechte stärken will. Dass das System der Werkverträge, der Dumpinglöhne und des Mietwuchers in dieser Branche öffentlich wahrgenommen und Schritt für Schritt abgeschafft wird, ist auch das Verdienst von Monsignore Peter Kossen, der 2020 mit dem Landesverdienstorden von NRW ausgezeichnet wurde.

Sonntag, 07.05.2023