Piraten: Vor der Küste Afrikas

von Christof Beckmann

Sonntag, 03.03.2019

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Montage: KiP

David war auf den Kanaren mit dabei, dann vor der Küste von Gabun, zuletzt für drei Monate an der ostafrikanischen Küste in Tansania. Mit der Organisation Sea Sheperd auf einem ehemaligen Kriegsschiff. Jetzt dient es einem anderen Zweck ...

INFO: Der 3. März wird von den Vereinten Nationen als Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) begangen. Das an diesem Tag 1973 geschlossene Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) regelt den Handel mit geschützten 5.700 Tier- und rund 30.000 Pflanzenarten. Die internationale Konvention wurde inzwischen von 183 Staaten unterzeichnet. Ausfuhr- oder Einfuhrgenehmigungen müssen bestimmte Anforderungen erfüllen.

Sea Sheperd: Die Organisation gilt den einen als kompromisslose „Ökoterroristen“, anderen als Speerspitze im Kampf um die Erhaltung der Weltmeere: Seit 41 Jahren ist die von Paul Watson gegründete „Sea Shepherd Conservation Society“ aktiv. Das Ziel der internationalen gemeinnützigen Meeresschutzorganisation: Die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren auch durch sogenannte „direkte Aktionen“ zu beenden.

Paul Watson, selbst Gründungsmitglied der Umweltschutzorganisation Greenpeace, war deren Position um den Einsatz von Gewalt gegen Walfang, Robbenjagd und unverhältnismäßige Fischerei zu nachsichtig. Seitdem das erste Schiff, die „Sea Shepherd“ (Meereshirte) gegen Walfänger-Piraten unterging, ist die Aktion stetig gewachsen. Mit derzeit neun Schiffen, die in verschiedenen Ländern registriert sind, ist Sea Sheperd auf den Meeren unterwegs, beobachtet die jahrzehntelange Überfischung durch große Trawlerflotten und scheut auch nicht vor direktem Eingreifen zurück. Verhaftungen, Verletzungen von Aktiven und Havarien brachten zunehmende mediale Aufmerksamkeit, die das Spendenaufkommen deutlich steigen ließen, Hollywood und international erfolgreiche Bands und Musiker erklärten sich zu Unterstützern.

Als Stiftung nach US-amerikanischem Recht (Society) ist sie wie Stiftungen und gemeinnützige Vereine in Deutschland steuerlich begünstigt. Wie Greenpeace ist sie kein Mitgliederverband: Die kleine Gruppe von Entscheidungsträgern finanziert sich mit vielen passiven Fördermitgliedern ausschließlich aus Spenden. In Deutschland ist der Verein Sea Shepherd Deutschland e.V. seit 2010 mit Sitz in Bremen vertreten, am 1. August 2015 eröffnete die Deutschlandzentrale in Bremen-Vegesack.

Kontakt: Sea Shepherd Deutschland e.V., Reeder-Bischoff-Str. 18, 28757 Bremen, E-Mail: info@sea-shepherd.de, Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils 10-15 Uhr ( ohne Gewähr), Tel. +49 421 16988715, ab 02.03. ist das Sea Shepherd-Office jeden 1. und 3. Sonnabend im Monat von 9:00-13:00 geöffnet. Internet: https://sea-shepherd.de/

Unser Gesprächspartner: Die Meere, die Tiere, die Schöpfung schützen – das ist auch Menschenschutz, sagt David Weise, Student in Bottrop. Der heute 23-Jährige heuerte erstmals vor fünf Jahren auf den Kanaren an, war vor der Küste von Gabun, zuletzt für drei Monate auf einem der Schiffe der Organisation Sea Sheperd an Bord der Ocean Warrior auf Patrouille an der ostafrikanischen Küste in Tansania.

Sonntag, 03.03.2019