Obdachlosigkeit: Thema bei Caritas in NRW

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 09.10.2016

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Wer seine Wohnung verliert, hat es gerade in den Ballungsräumen schwer, eine bezahlbare neue Bleibe zu finden. Die Landesregierung versucht, mit einem Aktionsprogramm gegenzusteuern. Höchste Zeit – und Thema der neuen Ausgabe von „Caritas in NRW“ ...

INFO: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt die Wohnungslosenhilfe in Nordrhein-Westfalen zunehmend vor große Probleme. Inzwischen sind immer mehr Plätze in Ersthilfeeinrichtungen belegt, in denen Wohnungslose stabilisiert und auf ein selbständiges Leben vorbereitet werden. „Aufgrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum kann keiner ausziehen und sie blockieren so die vorhandenen Plätze für andere der Hilfe Bedürftigen“, sagt etwa Andreas Sellner, Abteilungsleiter Gefährdetenhilfe beim Diözesan-Caritasverband Köln im Interview mit der Zeitschrift „Caritas in NRW“ (Ausgabe 4/2016). Die Wartelisten würden immer länger, der Wohnraumbedarf sei immens groß. Immer mehr preiswerte Wohnungen, oft öffentlich geförderte Wohnungen, seien aus der Belegungsbindung gefallen. Kommunen hätten ihre alten Wohnungsbestände verkauft und damit ihren Haushalt saniert. Auf der anderen Seite habe die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum sehr zugenommen, auch durch den Zuzug von Flüchtlingen und von Zuwanderern aus Südosteuropa.

Knapp 21.000 Menschen waren zum 30. Juni 2015 in Nordrhein-Westfalen wohnungslos gemeldet (plus 2,4 Prozent gegenüber 2014). Sie waren in kommunalen Notunterkünften oder Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände untergebracht oder bei Bekannten untergekommen. „Alle, die gezählt worden sind, brauchen absehbar eine Wohnung, um aus dem Versorgungssystem herauszukommen“, sagt der Caritas-Experte. Längst engagierten sich auch Wohlfahrtsverbände und Kirchen, um dauerhafte Wohnmöglichkeiten für diese Zielgruppen zu schaffen. Dazu gehörten der Ankauf von Wohnobjekten, die Herrichtung eigener Immobilien oder der Neubau auf extra für diesen Zweck erworbenen Grundstücken. Das Wohnraumförderprogramm 2014-2017 des Landes erleichtert diese Vorhaben und flankiere sie durch günstige Darlehen, Tilgungsnachlässe und andere Anreize.

Lesetipp: „Caritas in NRW“ (Ausgabe 4/2016) ist die gemeinsame Zeitschrift der Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn. Die Zeitschrift kann kostenlos angefordert werden: vertrieb@caritas-nrw.de. Redaktion: Markus Lahrmann (verantwortlich), Lindenstraße 178, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211 / 51 60 66-20, Fax 0211 / 51 60 66-25, E-Mail: redaktion@caritas-nrw.de, Internet: http://www.caritas-nrw.de/

Sonntag, 09.10.2016