Neu: „Freiwilliges Ordensjahr“

von Christof Beckmann

Sonntag, 21.07.2019

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Logo „Freiwilliges Ordensjahrs“, DOK

Drei bis zwölf Monate in einer Ordensgemeinschaft mitleben, mitbeten, mitarbeiten und mitlernen? Ab sofort ist das möglich: Wer den Ordens-Alltag kennenlernen möchte, der kann seit dem 11. Juli in Deutschland an einem „Freiwilligen Ordensjahr“ teilnehmen.

INFO: Nach Angaben der Deutschen Ordensobernkonferenz gibt es in Deutschland aktuell insgesamt rund 18.000 Ordensleute: Unter den Männerorden und -kongregationen gibt es 104 selbständige Ordensprovinzen, Abteien und Priorate von 60 verschiedenen Ordensgemeinschaften mit 3.668 Ordensmännern in 400 klösterlichen Niederlassungen. Vielfach größer ist die Zahl der Gemeinschaften, Niederlassungen und Mitglieder bei den Frauenorden: Es gibt 308 Generalate, Provinzialate, Abteien und selbständige Einzelklöster mit rund 14.257 Ordensfrauen, die in 1.226 klösterlichen Niederlassungen leben. Die größten Gruppen bilden die benediktinisch, franziskanisch und vinzentinisch geprägten Ordensgemeinschaften.

Wer den Alltag von Ordensfrauen und -männern mit all seinen Facetten kennenlernen möchte, der kann in Deutschland ab sofort an einem „Freiwilligen Ordensjahr“ teilnehmen. In Köln starteten am 11. Juli der stellvertretende DOK-Vorsitzende, Zisterzienserpater Bruno Robeck vom Kloster Langwaden bei Grevenbroich und Projektkoordinatorin Schwester Maria Stadler von den Missionarinnen Christi in München das Projekt und den Internetauftritt ordensjahr.de

Das „Freiwillige Ordensjahr" richtet sich an Menschen, die - ohne die bindende Perspektive eines Eintritts auf Dauer in die Ordensgemeinschaft - drei bis zwölf Monate in einem Kloster mitleben möchten. Unter dem Motto „Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten, Mitlernen“ geht es um ein gegenseitiges Lernen zwischen Ordensgemeinschaften und Teilnehmenden. Für persönliche Fragen steht eine Schwester oder ein Bruder als Lernpartner oder Lernpartnerin während dieser besonderen Zeit zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Menschen jeden Alters: Nach Schule, Studium, Ausbildung besteht die Möglichkeit, das Freiwillige Ordensjahr mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr, Freiwilligen Ökologischen Jahr oder einem Berufsanerkennungsjahr zu verbinden. Aber auch nach einer Zeit im Berufsleben, in der Lebensmitte oder nach Beendigung des Arbeitslebens kann das Angebot wahrgenommen werden.

Koordinatorin des Projekts für die Deutsche Ordensobernkonferenz ist Sr. Maria Stadler von der Ordensgemeinschaft der Missionarinnen Christi. Wer Näheres wissen möchte, kann sich gerne entweder per E-Mail über ordensjahr@orden.de oder telefonisch unter 0157 / 50117508 an Sr. Maria wenden.

Angeboten wird es von derzeit 28 Gemeinschaften mit großer Bandbreite von München bis Kiel: In NRW sind es 9 Frauenklöster und ein Männerkloster. In Münster, Lüdinghausen, Duisburg, Salzkotten, Köln, Grefrath und Langwaden:

  • Barmherzige Schwestern (Clemensschwestern) e.V., Klosterstr. 85, 48143 Münster, Homepage: www.clemensschwestern.de
  • Missionsschwestern v. Hlst. Herzen Jesu von Hiltrup, Missionariae Sacratissimi Cordis (MSC), Hohe Geest 73, 48165 Münster-Hiltrup, Homepage: www.msc-hiltrup.de
  • Antoniuskloster, Klosterstr. 22, 59348 Lüdinghausen, Tel. 02591/234-339, Fax: 02591/234-300, Homepage: http://www.franziskanerinnen-lh.de
  • Missionsschwestern v. Hlst. Herzen Jesu von Hiltrup – Duisburg, Missionariae Sacratissimi Cordis (MSC), Brückenstr. 30, 47053 Duisburg, Homepage: www.msc-hiltrup.de
  • Mutterhaus der Franziskanerinnen Salzkotten, Franciscanae Cordis Jesu Mariae (FCJM), Paderborner Str. 7, 33154 Salzkotten, Tel. 05258 /988-5, Fax: 05258 / 988-600, Homepage: http://www.fcjm.de
  • Vinzentinerinnen Provinz Köln-Niederlande, Filles de la charité, Merheimer Str. 250, 50733 Köln, Homepage: www.vinzentinerinnen.de
  • Benediktinerinnen-Abtei Mariendonk, Niederfeld 11, 47929 Grefrath, Tel. 02152/91540, Fax: 02152 / 915453, Homepage: http://www.mariendonk.de
  • Zisterzienserpriorat Langwaden, Ordo Cisterciensis (OCist), Kloster Langwaden 1, 41516 Grevenbroich, Tel. 02182 / 88020, Fax: 02182 / 8802-12, Homepage: www.klosterlangwaden.de


Interesse an Klosteraufenthalten steigt weiterhin: Laut Pressemitteilung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) vom 6. Mai 2019 ist das Interesse an Kloster-Gastaufenthalten ungebrochen. Nach einer Umfrage ist zwar die Zahl der Klöster, die solche Aufenthalte anbieten, in den vergangenen fünf Jahren um rund 11 Prozent gesunken, die Zahl der Gäste pro Kloster im gleichen Zeitraum jedoch um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen. 2018 nahmen allein 74 Klöster etwa 230.000 Gäste auf. Von weiteren 130 Klöstern, die ebenfalls Gastaufenthalte anbieten, lagen keine Daten vor. Besonderes Interesse besteht auch an Kursangeboten, die in und von Klöstern angeboten werden, auch gibt es eine bemerkenswerte Zahl von fast 28.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zu Gast waren. Die konfessionelle Zugehörigkeit spielte bei den Befragten nur bedingt eine Rolle.
Angesichts des großen Interesses hat die Deutsche Ordensobernkonferenz die Broschüre „Atem holen“ neu aufgelegt. Sie verzeichnet mehr als 200 Adressen klösterlichen Niederlassungen in Deutschland mit allen Angaben, jeweils nach Postleitzahlen-Gebieten zusammengestellt. Die Broschüre „Atem holen“ ist kostenlos und kann unter folgender Adresse bestellt werden: Deutsche Ordensobernkonferenz, Wittelsbacherring 9, 53115 Bonn. Neben der Broschüre bietet die Deutsche Ordensobernkonferenz auf ihrer Internetseite unter https://www.orden.de/ordensleben/atem-holen/ eine Online-Suche nach Klöstern an, die Gastaufenthalte in ihrem Haus ermöglichen.

Sonntag, 21.07.2019