Mut tut gut: Kolpingtag in Köln

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 13.09.2015

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Rund 15.000 Kolpingschwestern und –brüder treffen sich in Köln zum „Kolpingtag 2015“. Unter dem Motto „Mut tut gut“ soll es ein großartiges Gemeinschaftserlebnis werden und Anregungen für das persönliche Leben und verbandliche Wirken geben...

INFO: Zum Kolpingtag unter dem Motto „Mut tut gut“ werden am Wochenende vom 18.-20. September 2015 in Köln etwa 15.000 Teilnehmende aus allen Teilen Deutschlands erwartet. Anlass ist der 150. Todestag des Verbandsgründers Adolph Kolping. Das Treffen beginnt mit am Freitag mit einem Eröffnungsabend in der LANXESS arena. Höhepunkte des Abends sind die Auftritte der Big Band der Bundeswehr, der Baseballs, des Kabarettisten Matthias Brodowy und von Nachwuchstalent Florian Boger („The Voice“).

Am Samstag geht der Kolpingtag auf zentrale Plätzen der Kölner Innenstadt: Nach dem Morgenlob in 15 Innenstadtkirchen präsentiert sich das Kolpingwerk an fünf „Hot Spots“ mit seinen Handlungsfeldern „Junge Menschen“, „Arbeitswelt“, „Ehe, Familie, Lebenswege“, „Eine Welt“ sowie mit dem Themenfeld „Kirche und Gesellschaft“. An jedem Hot Spot gibt es ein buntes Bühnenprogramm, Dialogforen sowie Präsentationen, zudem Vorträge und Ausstellungen. Um 16 Uhr beginnt auf dem Neumarkt eine Kundgebung zu dem Thema „Mut zeigen, weil es um unseren Nächsten geht“. Sie fordert dazu auf, Fremdenfeindlichkeit und menschenverachtender Stimmungsmache entgegenzutreten. Das Kolpingwerk stellt seine politischen Forderungen vor. In einer Gedenkminute wird der Opfer von Bürgerkrieg, Flucht und Vertreibung gedacht. Mit dem Projekt „Dein Schuh tut gut“ wird ein Sozialprojekt in Köln-Blumenberg unterstützt wird: 15.000 Paar gebrauchter Schuhe sollen dazu von den Teilnehmenden des Kolpingtages und von Kölner Bürgern gespendet werden. Papst em. Benedikt XVI. hat bereits Schuhe gespendet. Die Minoritenkirche bildet tagsüber das Geistliche Zentrum.

Beim Abendprogramm in der Lanxess arena überbringt der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic eine Botschaft von Papst Franziskus. Neu präsentiert wird das Musical „Kolpings Traum“ mit Maximilian Mann, Sabrina Weckerlin, dem Symphonic Pop Orchestra aus Berlin und dem Sound of Music Chor aus Wuppertal.

Der Kolpingtag klingt am Sonntag mit einer Abschlussveranstaltung und einem Abschlussgottesdienst mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in der LANXESS arena aus. Das Programm unter dem Motto „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht!“ beginnt um 9.30 Uhr, nach dem großem Bannereinzug um 9.50 Uhr beginnt um 11 Uhr der Abschlussgottesdienst mit Kardinal Woelki. Ab Mitte November soll es vom Kolpingtag 2015 einen 128-seitigen Bildband geben. Das vollständige 234-seitige Programmheft zum Download unter http://www.bilddatenbank.kolping.de/?r=1462&k=48da0786ac; mehr: www.kolpingtag2015.de, E-Mail: kolpingtag@kolping.de, Hotline: Tel. 0221 / 20701-215, Facebook: Kolpingtag 2015, Twitter: #kolpingtag

Adolph Kolping (1813-1865): Der Priester, Sozialreformer, Publizist, Seelsorger und „Gesellenvater” Adolph Kolping wurde in Kerpen bei Köln geboren, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach kurzer Schulbildung begann er mit 13 Jahren eine Lehre als Schuhmacher. Nach zehn Wanderjahren als Geselle in seinem Beruf entschied er sich mit 23 Jahren, Priester zu werden, besuchte das Marzellen-Gymnasium in Köln, verdiente sich seinen Lebensunterhalt selbst. Anschließend studierte er in München und Bonn Theologie. Am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht. In seiner Kaplanszeit in Elberfeld traf er auf das Elend der Arbeiter in der Industrialisierung und dem der Handwerksburschen, lernte den kurz zuvor vom dortigen Lehrer gegründeten Gesellenverein kennen und wurde dessen Präses. In Köln, wo er anschließend arbeitete, gründete er am 6. Mai 1849 den ersten Katholischen Gesellenverein. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 widmete er sich ganz dem Aufbau der Kolpingbewegung. Innerhalb kurzer Zeit verbreitete sich die Idee der Selbst- und Gemeinschaftshilfe bis an die Grenzen Europas und nach Übersee. Sein Grab befindet sich dort in der Minoritenkirche. Am 27. Oktober 1991 sprach Papst Johannes Paul II. den „Gesellenvater” selig. Am 4. Dezember steht er auf dem Heiligenkalender. Mehr als 810 öffentliche Straßen und Plätze in Deutschland sind nach Adolph Kolping benannt. Sein Geburtsort mit der neu konzeptioniert und wiedereröffneten Ausstellung im Kolpingmuseum präsentiert sich offiziell als „Kolpingstadt Kerpen”

Das Kolpingwerk: Heute setzt sich sein Lebenswerk in mehr als 50 Ländern in allen Erdteilen fort. Mit seinen rund 500.000 Mitgliedern in weltweit etwa 5.800 Kolpingfamilien zählt das Kolpingwerk mit Sitz in Köln zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche. Schwerpunkt ist Deutschland mit einer Zahl von 275.000 Mitgliedern - in 27 Diözesanverbänden und rund 2 800 örtlichen Kolpingfamilien mit etwa 26.000 ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern organisiert. Allein in NRW sind es rund 100.000 Mitglieder in 800 Kolpingfamilien. Das Kolpingwerk ist neben seinem sozialen und missionarischen Engagement auch in der Politik von großer Bedeutung. Tausende von Abgeordneten wirken in den Parlamenten der Bundesländer, der Städte und Gemeinden, aber auch im Deutschen Bundestag mit. Seit 25 Jahren ist das Kolpingwerk beim Europarat als Nicht-Regierungsorganisation mit Konsultativstatus tätig, ebenso seit mehr als 10 Jahren bei ECOSOC, dem Wirtschafts- und Sozialrat der UNO. Kolping ist außerdem Partner der ILO, dem Weltarbeitsamt in Genf. Mehr unter www.kolping.de

Sonntag, 13.09.2015