Köln - Mailand: Europa lebt

von Elvis Katticaren

Sonntag, 10.05.2020

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Bild: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, Dom in Mailand

Die beiden Städte Köln und Mailand, Europas Superstädte des Mittelalters, sind seit einem knappen Jahrtausend in besonderer Weise verbunden. Dies wird jetzt in besonderer Weise belebt. Fragen an den Kölner Dom- und Stadtdechant Robert Kleine ...

INFO: Kölner bezeichnen ihre Stadt gerne als die „nördlichste Stadt Italiens“ – im Rückgriff auf die römische Gründung vor mehr als 2.000 Jahren. Doch sie sind – neben Rom - auch Mailand besonders verbunden: Die stolze Stadt in der Lombardei ist in diesen Monaten von der Corona-Pandemie besonders betroffen. Das Kölner Erzbistum, in dem auch viele Italiener leben, hilft ganz praktisch: Unter dem Motto „Mit den Heiligen Drei Königen eine konkrete Hilfe“ hat die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln eine Spendenaktion für die Caritas Ambrosiana gestartet, die in und um Mailand für rund 5,8 Millionen Menschen in 1.109 Pfarreien zuständig ist.
Hintergrund ist die besondere Verbindung zwischen den beiden Städten: Der Kölner Erzbischof und Reichskanzler Rainald von Dassel erhielt nach der Eroberung Mailands im Jahr 1164 durch Friedrich Barbarossa zum Dank für treue Dienste die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die bis dahin in der norditalienischen Metropole aufbewahrt und verehrt wurden. Die Beziehung zwischen den beiden Städten war daher nicht immer ungetrübt. Doch in den vergangenen Jahrzehnten wurden die freundschaftlichen Kontakte ausgebaut und vertieft. Erst im vergangenen Jahr war der Kölner Stadt- und Domdechant Robert Kleine in Mailand zu Gast und besuchte den „Freundeskreis der Heiligen Drei Könige“, der sich in der Kirche Sant’Eustorgio um das Gedenken an die biblischen „weisen Sterndeuter aus dem Morgenland“ kümmert.
Bislang sind 82.000 Euro bei der Spendenaktion der Kirchenzeitung zugunsten der norditalienischen Caritas Ambrosiana zusammengekommen. Spendenmöglichkeit: Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln, IBAN: DE29 3706 0193 0010 2531 79, BIC: GENODED1PAX, Verwendungszweck: Caritas Mailand. Spendenquittungen können bei Angabe einer Anschrift ausgestellt werden.

Unser Gesprächspartner: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, Kaplanzeit in Bad Honnef, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 zum Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat ernannt, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates. Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, Fax 0221 / 92 58 47-71, E-Mail: presse@katholisches.koeln, Mo- Fr 9.30 - 13.30 Uhr.

Kölner Dom wieder für Touristen geöffnet: Ab sofort dürfen Touristen können den Kölner Dom montags bis samstags zwischen 10.00 Uhr und 20.00 Uhr und sonntags zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr wieder besuchen. Dabei dürfen sich bis zu 200 Menschen zeitgleich in der Kathedrale aufhalten. Die Besucher müssen einen Mund-Nase-Schutz tragen, Abstand zueinander halten und auf einem abgesperrten Weg gehen. Der Chorumgang bleibt ebenso wie die Domschatzkammer vorerst geschlossen. Auch Turmbesteigungen und Führungen sing noch nicht möglich. Während der Gottesdienste ist nur der hintere Bereich für Touristen zugänglich. Um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, war der Kölner Dom ab Mitte März lediglich zum persönlichen Gebet geöffnet. Gottesdienste mit Teilnehmern und unter Auflagen gibt es im Dom seit dem 3. Mai wieder. Links: www.koelnerdom.de, www.dombau-koeln.de

Sonntag, 10.05.2020