Kirchen-News

von Christof Beckmann

Sonntag, 10.10.2021

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Was läuft bei Kirche im Land, in Deutschland und weltweit? Ein kleiner Überblick zu Themen, die gerade anstehen ...

Caritas wählt neuen Vorsitz

Ab Dienstag tagt die Spitze des Deutschen Caritasverbands (DCV). Caritas-Präsident Peter Neher (66), der den Verband seit 2003 leitete, wollte nach drei Amtszeiten nicht mehr erneut antreten. Für eines der politisch einflussreichsten Ämter der katholischen Kirche stehen drei Kandidaten bereit: Der Stuttgarter Stadtdekan Dr. theol. Christian Hermes (51), der Vorstandsvorsitzender der Trierer Caritas, Markus Leineweber (53) und die Bundescaritas-Vorständin Eva Maria Welskop-Deffaa (62) aus Duisburg. Hermes ist der einzige Priester unter den drei Bewerbern und leitet seit 2011 Stadtkirche und Caritas in Stuttgart. Der Theologe Leineweber, Chef des Trierer Verbands und bundesweit Mitglied der Kommission Sozialpolitik und Gesellschaft, ist für die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder in der Leitung einer großen Trierer Klinik tätig. Welskop-Deffaa ist seit 2017 Mitglied im DCV-Vorstand. Zuvor arbeitete sie im Vorstand der Gewerkschaft Verdi und leitete von 2006 bis 2012 die Gleichstellungsabteilung im Bundesfamilienministerium. Auch für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und den Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) war Welskop-Deffaa tätig.

Die Caritas ist mit bundesweit rund 700.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und mehr als 24.000 Einrichtungen und Diensten in 6.200 rechtlich eigenständigen Trägern der größte private Arbeitgeber in Deutschland und der größte Sozialverband in Europa. Rund 13 Millionen Menschen suchen jährlich bei der Caritas vor Ort und in der Online-Beratung Kontakt und Hilfe. Zu den Einrichtungen der Caritas zählen Kitas, Pflegedienste, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Kinder- und Jugendheime, Obdachloseneinrichtungen, Schülerhorte, Frauenhäuser, Hospize und viele mehr. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel. Mehr: https://www.caritas.de. Mehr zum Arbeiten bei der Caritas im Video.

 

Aktion Dreikönigssingen 2021

Trotz Pandemie war die Aktion der Sternsinger in diesem Jahr ein „voller Erfolg“, so die Träger, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Katholischen Deutschen Jugend (BDKJ). Rund 38,2 Millionen Euro kamen danach für mehr als 76.500 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa zusammen. Das entspricht 78 Prozent des Ergebnisses von 2020 (49,3 Millionen Euro). An der Aktion waren Aktive aus rund 8.000 Pfarrgemeinden beteiligt. Das Motto lautete „Kindern Halt geben - in der Ukraine und weltweit“. Auf NRW (Stichtag 31.7.2021) entfielen 8.228.135 Euro. Im Bistum Aachen kamen 1.03 Mio. Euro zusammen, im Bistum Essen fast 900.000 Euro, im Erzbistum Köln 2.315 Mio. Euro, im Bistum Münster rund 2,25 Millionen Euro und im Erzbistum Paderborn 2.033 Mio. Euro.

Seit dem Start der Aktion Dreikönigssingen im Jahr 1959 kamen insgesamt rund 1,23 Milliarden Euro zusammen. Mehr als 76.500 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit seit Beginn der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder unterstützt werden. Rund um den kommenden Jahreswechsel werden die Sternsinger bei ihrer 64. Aktion Dreikönigssingen auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam machen: „Gesund werden - gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet das Motto der kommenden Aktion. Anhand von Beispielprojekten in Ägypten, Ghana und dem Südsudan wird gezeigt, wo die Hilfe ankommt und wie die Gesundheitssituation von Kindern verbessert wird. Eröffnet wird die Aktion am 30. Dezember in Regensburg.

Kontakt: Kindermissionswerk Die Sternsinger e.V., Stephanstraße 35, 52064 Aachen, Tel. 0241 / 44 61-0, E-Mail: kontakt@sternsinger.de. Mehr: http://www.kindermissionswerk.de. Spendenkonto: Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.

 

KAB fordert Ende prekärer Arbeit

Zum „Welttag der menschenwürdigen Arbeit“ am Donnerstag, 7.10.2021, forderte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschland (KAB) ein Ende prekärer Arbeitsverhältnisse. Wie der Verband mitteilte, müssen die Rahmenbedingungen und Hintergründe von Arbeit kritisch betrachtet werden. Viele Arbeits- und Lebensbereiche in den Industriestaaten seien mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Ländern des Südens verknüpft, so der Sozialverband. Gleichzeitig sei auch in Deutschland ein hoher Anteil von prekären Beschäftigungsverhältnissen zu verzeichnen.

Deutlich kritisiert der Verband die Arbeitsbedingungen von Lieferdienst-Plattformen. „Wir sind als Verbraucher aufgefordert, hinzuschauen, unter welchen Arbeitsbedingungen viele der neuen Dienstleistungen für uns ausgeführt werden“, mahnt KAB-Bundespräses Stefan-B. Eirich. Zum „Welttag der menschenwürdigen Arbeit“ setzt der Sozialverband sich nach eigenen Angaben für internationale Solidarität und Gerechtigkeit ein. Bundesweit macht die KAB am 7. Oktober im Rahmen ihrer Aktion „WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär“ mit Gottesdiensten, Diskussionsveranstaltungen und Vorträgen auf prekäre Arbeitsverhältnisse in Deutschland und weltweit aufmerksam. (KNA). Link: Sonderseite zum „Welttag der menschenwürdigen Arbeit“, Aktion „Kenn deinen Wert! Wir kämpfen für faire Löhne“.

KAB: Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) ist ein starker Sozialverband, in dem etwa 80 000 Männer und Frauen bundesweit organisiert sind. Die Aktivitäten der KAB richten sich nicht ausschließlich an die eigenen Mitglieder, sondern stehen allen offen, die sich den gesellschaftspolitischen Zielen der KAB verpflichtet fühlen. Die KAB Deutschlands steht für die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht wird. Entsprechend versteht sich die KAB vor allem als Interessenvertretung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, für Frauen und Familien sowie für ältere und sozial benachteiligte Menschen. (KAB)

Kontakt: Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands, Bernhard-Letterhaus-Straße 26, 50670 Köln, Tel. 0221 / 77 22-126, Fax 0221 / 77 22-135, Internet: https://www.kab.de

 

Wahlen zu den kirchlichen Laiengremien

Am 6./7. November 2021 finden in ganz Nordrhein-Westfalen die Wahlen zu den Kirchenvorständen, Pfarrei- und Gemeinderäten statt. Rund 6 Millionen Katholiken in Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn sind zur Wahl aufgerufen. Dazu werden an manchen Orten immer noch Frauen und Männer gesucht, die Mitverantwortung vor Ort übernehmen. Das Motto: „Weil wir gemeinsam Kirche sind.“

Der Kirchenvorstand (KV) ist das gesetzliche Vertretungsorgan der Kirchengemeinde und verwaltet das Kirchenvermögen. Als Instrument der Mitbestimmung und Selbstverwaltung durch die Gemeindeglieder und für die Vermögensverwaltung der Gemeinde zuständig, ist er verantwortlich für den Haushalt der Gemeinde, die Verabschiedung der Jahresrechnung, er entscheidet als Anstellungsträger der Gemeinde über Personalangelegenheiten und über die Durchführung von Bau- und Investitionsmaßnahmen in den Einrichtungen der Gemeinde (z. B. Kirche, Kindergarten, Pfarrheim oder Friedhof). Damit unterstützt er die Kirche am Ort bei der Erfüllung ihrer seelsorglichen und caritativen Aufgaben. In der Regel besteht das Gremium aus dem Pfarrer (geborener Vorsitzender) oder dem leitenden Geistlichen der Kirchengemeinde und den von den wahlberechtigten Gemeindemitgliedern gewählten Frauen und Männern. Die Anzahl der gewählten Laien hängt dabei von der Gemeindegröße ab und reicht von sechs bis sechzehn. Über Wahlmänner und Wahlfrauen entsenden die Kirchenvorstände auch Mitglieder für den Kirchensteuerrates des Bistums, der über den Haushalt der Diözese entscheidet. Alle drei Jahre scheidet die Hälfte der gewählten Mitglieder aus und wird durch Neuwahl ersetzt; eine Wiederwahl ist dabei möglich. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Pfarrei, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens einem Jahr im Bereich der Zivilgemeinde ihrer Pfarrei wohnen.

Auch in den Pfarr- und Gemeinderäten (PGR) prägen Tausende aktive Kirchenmitglieder das Leben in den katholischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen aktiv mit. Sie werden alle vier Jahre gewählt und unterstützen die Pfarrer bei der Leitung ihrer Gemeinden, bestimmen die Seelsorge und Gemeindeleben mit und nehmen in eigenen Initiativen den christlichen Auftrag wahr. Zu den Aufgaben gehören die Entwicklung der lokalen Pastoralpläne, die Vernetzung kirchlicher Gruppen, die Gestaltung einer lebendigen Liturgie sowie die Ausrichtung karitativer Dienste. In den Bistümern Aachen, Köln, Münster und Paderborn sind alle Katholiken über 14 Jahren wahlberechtigt. In Essen liegt das Wahlalter bei 16.

Alle Informationen und Materialien zu den Wahlen in den fünf NRW-(Erz-)Bistümern kompakt auf der Internetseite https://kirche-waehlen.de/.

Sonntag, 10.10.2021