Honig vom Siegburger Michaelsberg

von Johanna Risse

Freitag, 30.03.2018

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Nun brummt und summt es wieder auf dem Siegburger Michaelsberg: Mehr als 20 Bienenstöcke stehen hier vor dem ehemaligen Abteigebäude der Benediktiner, jetzt in guter katholischer Tradition eingeweiht. Was haben die Bienen mit Ostern zu tun?

INFO: Seit Jahren beobachten Imker, dass weltweit ganze Stämme von Honigbienen sterben. Zu den Gründen gelten neben der Varroamilbe Einflüsse durch chemischen Pflanzenschutz. Doch wären bei einem Aussterben in wenigen Jahren ein Drittel aller essbaren Pflanzen, aber auch Futtermittel für Nutztiere und pflanzliche Rohstoffe in Gefahr, weil Bienen für die Bestäubung von Obst und Gemüse eine wichtige Rolle spielen. Von den rund 560 Arten, die es in Deutschland einmal gab, ist inzwischen die Hälfte bedroht oder bereits ausgestorben.

Doch bereits seit dem Frühjahr 2017 brummt und summt es wieder auf dem Siegburger Michaelsberg: Gemeinsam mit der Stadtimkerei Köln wurden mehr als 20 Bienenstöcke in einem Bereich des Südparks vor der ehemaligen Benediktinerabtei aufgestellt – innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich der Honig als beliebtes Geschenk und Mitbringsel für Besucher des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) des Erzbistums Köln. Am Mittwoch, 21. März 2018, wurde dort der „Bruder Adam- Bienengarten“ eingeweiht. Namensgeber ist Benediktinerbruder Adam (1898-1996), der die Bienenzucht weltweit durch die Zucht der Buckfastbiene veränderte und zu einem der bekanntesten Imker der Neuzeit wurde. Er leitete als erster Imker die Offenlegung aller Zuchtergebnisse ein und züchtete eine erbfeste und teilweise krankheitsresistente Honigbiene, der er nach seinem Benediktiner-Kloster Buckfast in Südengland benannte. Mit ihr arbeiten bis heute tausende Imker weltweit. Der Bienengarten des KSI will sein züchterisches Erbe bewahren und im Sinne der „Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker e. V.“ weiterführen. Die Bienen auf dem Michaelsberg sind teilweise Zuchtlinien, die direkt auf Bruder Adam zurückgehen.

Auch in der Osternacht spielt die kleine Biene eine große Rolle: Sie und ihre Arbeit sind Teil des großen Lobgesangs der nächtlichen Messe. Im Exsultet zur Osternacht heißt es:
„In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, nimm an das Abendopfer unseres Lobes, nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe! Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche durch die Hand ihrer Diener. So ist nun das Lob dieser kostbaren Kerze erklungen, die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Ruhme des Höchsten.
Wenn auch ihr Licht sich in die Runde verteilt hat, so verlor es doch nichts von der Kraft seines Glanzes. Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat.
O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet! Darum bitten wir Dich, o Herr: geweiht zum Ruhm Deines Namens, leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtem am Himmel. Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: Dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht; der mit Dir lebt und herrscht in Ewigkeit."

Adresse/Kontakt: KATHOLISCH-SOZIALES INSTITUT, 
Tagungszentrum des Erzbistums Köln, 

Bergstraße 26, 
53721 Siegburg

, Tel. 02241 / 2517-406, Fax 02241 / 2517-102, Internet: www.ksi.de, Gemeinschaft der Europäischen Buckfastimker: www.gdeb.eu, Buckfast Abbey: https://www.buckfast.org.uk/bees-past-and-present, Domimkerei Köln: www.domimkerei.de, Kath. Stadtimkerei Weirich: www.koelnerbienen.net. Informationsbroschüre des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Biene (aus 2014)

Freitag, 30.03.2018