Heimat schützen, aber richtig

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 19.01.2020

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„Schützen gegen Rechts“, Logo der Aktion der Schützenjugend

Der Vorsitzende des Dachverbands der katholischen Schützenbruderschaften hat eine Unvereinbarkeitserklärung mit der AfD angeregt. Der Bundesschützenmeister ist überzeugt: „Im kirchlichen Bereich tun wir gut daran, sehr deutlich Position zu beziehen.“

INFO: Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS e.V.) diskutiert über eine Unvereinbarkeitserklärung mit der AfD an. Einen entsprechenden Beschluss, eine Mitgliedschaft in der AfD für unvereinbar mit den christlichen Werten des Bunds zu erklären, hat der Vorsitzende des Dachverbands angeregt. Anlass für die Überlegungen von Bundesschützenmeister Emil Vogt ist unter anderem ein Flugblatt, mit dem sich die AfD-Bundestagsfraktion in der Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts als Verteidigerin des „heimatlichen und historischen Erbes“ der „deutschen Schützentradition“ dargestellt hatte. Vogt betonte, die Schützen seien politisch neutral. Es gelte zu verhindern, dass auch nur der Eindruck einer inhaltlichen Nähe zwischen ihnen und der AfD entstehe. Bereits Ende Oktober 2016 hatte der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Stellung gegen eine Werbekampagne unter der Flagge von Pegida-NRW bezogen. Sie hatte geäußert, dass der Zustrom der Flüchtlinge Traditionen und Feste gefährde.

Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS e.V.): Gegründet 1928 als Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus, 1936 durch die Nationalsozialisten verboten und 1948 als Zentralverband wiederbegründet, vereinigt der BHDS eV. mehr als 400.000 Schützen in über 1.300 Mitgliedsbruderschaften, -gilden und -vereinen, die sich in den Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier zu einem im Geiste der Ökumene offenen Verband in der Katholischen Kirche zusammengeschlossen haben. Unter dem Leitsatz „Für Glaube, Sitte und Heimat“ verpflichten sich Vereinigungen zum Eintreten für christliche Glaubensgrundsätze. Sie pflegen den Schießsport als anerkannte Leistungssportdisziplin, das historische Fahnenschwenken und Spielmanns-, Fanfaren- und Blasmusik. Ihr gesellschaftliches, soziales und kulturelles Engagement liegt in der Tradition der bereits im Mittelalter gegründeten Vereine, es gibt zahlreiche Hilfsprojekte vor Ort und international. Im Bund der St. Sebastianus-Schützenjugend (BDSJ) sind rund 40.000 Jugendliche bis zum Alter von 24 Jahren organisiert.

Unser Gesprächspartner: Bundesschützenmeister Emil Vogt, Kontakt: Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V., Bundesgeschäftsstelle: Am Kreispark 22 (Friedenberger Hof), 51379 Leverkusen–Opladen, Am Kreispark 22 (Friedenberger Hof), Tel. 02171 / 72150, Fax 02171 / 2080, E-Mail: info@bund-bruderschaften.de, Internet: www.Bund-Bruderschaften.de

Sonntag, 19.01.2020