50 Jahre Mondlandung

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 21.07.2019

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Vor 50 Jahren betraten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond. Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit. Oder waren sie gar nicht dort? Unser Blick auf die Stories rund um die Mondlandung...

INFO: „Apollo 11“ hieß die Mission und vor 50 Jahren, am 1.07. 1969, betraten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond - ein „kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit“, wie über die Funkverbindungen auf der Erde zu hören war. Gestern stand der Internationale Weltraumforschungstag auf dem Kalender, ein Gedenktag für die erste bemannte Landung auf Mond und die erste amerikanische Landung auf dem Mars (Viking 1, 1976). Aber waren sie damals wirklich auf dem Mond? Oder war alles nur eine geschickte Inszenierung mit Bildern aus der Wüste? Bis heute ranken sich darum Verschwörungstheorien. Psychologe Sebastian Bartoschek und Historiker Ingo Grabowsky vom Klostermuseum Dalheim warfen für uns einen Blick auf die Stories rund um die Mondlandung.

Faszinierender Mond: Schon immer ist der Erdtrabant verantwortlich für Ebbe und Flut, er hält die Erde in ihrer Bahn – und hat uns Menschen schon immer fasziniert: der Mond. Schon in der Bibel ist von ihm rund 60 Mal die Rede – meist als Zeitangabe für den Verlauf eines Monats. Jedoch finden sich auch Stellen, die die spektakuläre Mechanik der Gestirne mit Blick auf die Endzeit deuteten. Vor allem das „Apokalypse“ genannte letzte Buch der Bibel, das Buch der Offenbarung, beschreibt in prophetisch-visionären Worten und theologischen Metaphern den Endkampf zwischen Gut und Böse, das Endgericht und das Kommen des Reiches Gottes mit der Verwandlung der gesamten Schöpfung. Die Trost- und Hoffnungsschrift für die im römischen Reich unterdrückten Christen spricht in Offenbarung 12:1 von der „apokalyptischen Frau“: „Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf goldenen Sternen“, heißt es dort. Die Stelle wurde zunächst mit der Kirche und später mit Maria als der neuen Eva gleichgesetzt, die in der Kunst vielfach mit einer Mondsichel und einem Strahlenkranz dargestellt wird. Sie zertritt den Kopf der Schlange, wie es sich seit dem 17./18. Jahrhundert in der Darstellung der Maria Immaculata findet.
In besonderer Weise spricht der Heilige Franziskus (* um 1181/1182 in Assisi, Italien, † 3. Oktober 1226 in Portiuncula bei Assisi) in seinem Sonnengesang aus dem 13. Jahrhundert von „Schwester Mond“. Der Gründer des Franziskanerordens (Ordo Fratro Minorum, OFM) suchte die Liebe Gottes auch in der Schönheit der Schöpfung. Franz von Assisi wurde von der katholischen Kirche zum Patron der Umweltschützer und Ökologen „erhoben“. In dieser Tradition steht die 1995 gegründete Franz von Assisi-Akademie zum Schutz der Erde (www.faape.org/). Dem Orden der Franziskaner gehören heute rund 15.000 Minderbrüder in 103 Provinzen. an. Mehr: www.franziskaner.de.

„Sonnengesang“: Die acht zentralen Strophen der „Laudes Creaturarum“ rufen mit dem wiederkehrenden „Sei gepriesen, mein Herr“ zum Lob Gottes durch die Schöpfung auf. Franziskus verfasste den Sonnengesang in schwerer Krankheit, vermutlich zwei Jahre vor seinem Tod. Obwohl ein Gebet, gilt der im umbrischen Dialekt verfasste „Sonnengesang“ als literaturgeschichtlich bedeutender Text und ältestes Werk der italienischen Literatur.

Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft
und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter,
durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und liebenswürdig und kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernähret und lenkt (trägt)
und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.
Gelobt seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.
Lobt und preist meinen Herrn und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.

Sonntag, 21.07.2019