25 Jahre Jugendtreff der Amigonianer

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 14.09.2014

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„Wenn es den Jugendtreff nicht geben würde, dann wäre die Hälfte von uns im Knast“. Seit 25 Jahren kümmern sich die Amigonianer in Gelsenkirchen um benachteiligte Jugendliche – jetzt feiern sie Jubiläum in einem sozialen Brennpunkt mitten im Ruhrgebiet...

INFO: Im 125. Geburtsjahr von Ordensgründer Luis Amigó aus Valencia steht an diesem Wochenende (13./14. September 2014) das große Amigo-Fest auf dem Programm – rund um den Jugendtreff, der vor genau 25 Jahren in Gelsenkirchen gegründet wurde. Das Holzhaus am Rande der Siedlung Aldenhofstraße in Gelsenkirchen ist für viele Kinder und Jugendliche zur zweiten Heimat geworden. Der Jugendtreff der Amigonianer bietet Hilfe bei den Hausaufgaben, beim Schulabschluss und Start ins Berufsleben, Gruppenstunden, Beratung für Jugendliche und ihre Familien. Dazu kommen Glaubensimpulse für Kinder von Bruder Lucinio.

Montags bis Freitags ist der Jugendtreff geöffnet, jeden Nachmittag können die Kinder und Jugendlichen hier spielen, ihre Freizeit verbringen, im Haus oder auf dem angrenzenden Bolzplatz. In speziellen Jungen- und Mädchengruppen werden außerdem Ausflüge gemacht, es geht ins Kino oder auch ins benachbarte Schalke-Stadion. In den Ferien werden außerdem verschiedenen Freizeiten angeboten.

Hauptamtliche und viele Ehrenamtliche sind jeden Tag im Einsatz, um den häufig durch ihr soziales Umfeld benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Alternative zu bieten und sie nicht alleine zu lassen. Hier werden Kinder und Jugendliche ernst genommen – gleichzeitig zeigen sie aber auch Respekt vor der Arbeit des gesamten Teams. „In der Schule haben viele keinen Respekt vor den Lehrern“, erzählt der Leiter des Jugendtreffs Michael Niehaus. Hier erfahren sie aber nicht nur Respekt, sondern bekommen auch etwas geboten, was ihnen sonst in ihrer Freizeit verwehrt bleiben würde.

Neben dem Jugendtreff betreiben die Amigonianer in Gelsenkirchen noch zwei weitere Projekte: den Schülertreff und das Jugendhaus Eintracht im Gelsenkirchener Traditionsstadtteil Schalke. Hier sind von montags bis freitags um die Mittagszeit im Schülertreff immer zwei Pädagogen präsent. Sie bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum Spielen, Entspannen, zu Kreativität, persönlicher Beratung. Sie halten Kontakt zu Lehrern und Eltern und vermitteln bei Konflikten mit ihnen oder untereinander. Außerdem werden lernschwache Schüler intensiv gefördert.

Auch in der ehemaligen Kneipe im Haus Eintracht gibt es von montags bis freitags Programm: Neben zwei Pädagogen laden viele Spielmöglichkeiten zu kreativer und sinnvoller Freizeitbeschäftigung ein, nicht nur in den Ferien gibt es abwechslungsreiche Ausflüge und Fahrten. Durch das von der Stadtteilerneuerung Gelsenkirchen finanzierte Projekt „Schalke aktiv“ finden zusätzlich Gruppenstunden, Lernförderung und Elternberatung statt.

Die Amigonianer wurden vom spanischen Kapuzinerpater Luis Amigó y Ferrer (*17. Oktober 1854 in Massamagrell; † 1. Oktober 1934 in Valencia) am 12. April 1889 gegründet. Sie gehören zur Ordensfamilie des heiligen Franziskus von Assisi. Die Kongregation hat etwa 400 Mitglieder in über 70 Niederlassungen und 19 Ländern der Erde. In Deutschland haben die Amigonianer derzeit zwei Niederlassungen, in Köln und in Gelsenkirchen. Dort ist ihre Jugendarbeit seit 2013 unter dem Dach des neuen Vereins „Amigonianer soziale Werke e.V.“ zusammengefasst. Den Vorstand bilden P. Anno Müller (Vorsitzender), P. Alois Gómez de Segura und P. Ralf Winterberg.

Spendenkonto für die Jugendarbeit: Amigonianer soziale Werke e.V., Kontonummer: 127 020 19 bei der Bank im Bistum Essen (BLZ: 360 602 95), Iban: DE47 3606 0295 0012 7020 19, Bic: GENODED1BBE 

Unser Gesprächspartner: Bruder Anno Müller, Amigonianer Kommunität Gelsenkirchen, Stallbergshof 1, 45883 Gelsenkirchen, Tel. 02 09 / 4 09 54 10, Fax 02 09 / 46 88 96, E-Mail: gelsenkirchen.amigonianer.org, Internet: http://gelsenkirchen.amigonianer.org/

 

Sonntag, 14.09.2014