Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 17.06.2018

 © Universal Pictures International Germany GmbH
Beitrag anhören

© Universal Pictures International Germany GmbH

Der Papst will ihn sich nicht anschauen. Aber am 14. Juni kam er auch in die deutschen Kinos. Ein außergewöhnlicher Film des deutsche Regisseurs Wim Wenders über - und mit - Papst Franziskus. Keine Dokumentation des Pontifikats, sondern über den Menschen…

INFO: Der Film des deutschen Regisseurs Wim Wenders über Papst Franziskus kam am 18. Mai in die italienischen Kinos, am 14. Juni auch in die deutschen. Darin begleitet Wenders das Publikum auf eine persönliche Reise mit dem Papst. „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ ist eine Dokumentation – nicht über das Papsttum oder Jorge Bergoglios Biographie – nicht über Papst Franziskus, sondern mit ihm. Er beantwortet Fragen zu verschiedenen Themen wie Wirtschaft, Immigration, sozialer Ungerechtigkeit, über Umwelt und Klimaschutz, Familie und Glauben, die ihm von Menschen überall auf der Welt gestellt wurden – von Arbeitern, Flüchtlingen, Kindern oder Gefängnisinsassen. Somit äußert er sich zu aktuellen globalen Herausforderungen wie Armut, Gewalt und Migration, aber auch zu den Reformbestrebungen innerhalb der Kirche. Durch das visuelle Filmkonzept könnten die Zuschauer das Oberhaupt der katholischen Kirche direkt von Angesicht zu Angesicht erleben, denn beim Beantworten blickt er auf Augenhöhe über den Monitor eines umfunktionierten Teleprompters direkt in die Kamera. Wenders sprach insgesamt acht Stunden mit dem Papst, erhielt aber auch Zugang zu Archiven des Vatikan und begleitete ihn auch bei dessen zahlreichen Reisen rund um den Globus. Dabei zeigt er Franziskus etwa bei den Vereinten Nationen, im US-Kongress und in Jerusalem.

Regisseur Wim Wenders (72), mehrfach Oscar-nominiert, erhielt 2013 das Angebot des Vatikan, einen Film über den neugewählten Papst zu machen. Dabei erhielt der zweifache Ehrendoktor der Theologie zur Umsetzung vollständig freie Hand und 2016 begannen die Dreharbeiten. Mit Spielfilmen wie „Paris Texas“ (1984) und „Der Himmel über Berlin“ (1987) schrieb er Filmklassiker, seine Dokumentarfilme wie „Buena Vista Social Club“ (1999) und „Das Salz der Erde“ (2014) setzten Maßstäbe. Für „Franziskus“ arbeitete er mit Produzent David Rosier und Cutterin Maine Goedicke zusammen. Sein Filmprojekt sollte “keine Biografie über Herrn Bergoglio” sein, “sondern eine Biografie dessen, wofür Papst Franziskus steht” - und das sei “sein Wort”, so der Autorenfilmer.

Unser Gesprächspartner: Josef Lederle, Chefredakteur vom katholischen Filmdienst (filmdienst.de), der die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST fortführt. Seit mehr als 70 Jahren liefert der von der Katholischen Filmkommission für Deutschland herausgegebene FILMDIENST Rezensionen zu allen deutschen Kinostarts, ausgewählte Heimkino-Kritiken, Fernsehtipps, Hintergrundartikel, Interviews und Neuigkeiten rund ums Kino und die Filmkultur. Der Autorenstamm von www.filmdienst.de umfasst rund 60 freie Autorinnen und Autoren. Die Datenbank „Lexikon des Internationalen Films“ ist die umfassendste Filmdatenbank in deutscher Sprache. Sie erscheint in gedruckter Form als jährlich aktualisiertes Jahrbuch im Schüren Verlag. Seit Januar 2018 ist www.filmdienst.de auch als Portal im Netz zugänglich.
Kontakt: filmdienst.de, dreipunktdrei mediendienstleistungsgesellschaft mbH, Heinrich-Brüning-Straße 9, 53113 Bonn, Tel. 0228 / 26 000-163 (Redaktion), 0228 / 26 000-251 (Service), E-Mail: redaktion@filmdienst.de, Internet: www.filmdienst.de, Josef Lederle (Chefredakteur): lederle@filmdienst.de.

„Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“
Originaltitel: Pope Francis - A Man of His Word, Verleiher Universal Pictures Germany, 96 Minuten. Der Film ist eine Gemeinschaftsproduktion der Gesellschaft Celestes Images, des vatikanischen Fernsehsenders CTV, Solares Fondazione delle Arti, PTS Art's Factory, Neue Road Movies, Fondazione Solares Suisse und Decia Films.

Stellungnahme der Katholischen Filmkommission: „Ein Porträt von Jorge Mario Bergoglio, der seit 2013 als Papst Franziskus Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Der Interviewfilm will kein Dokument über den Papst sein, sondern dem Kirchenführer eine Plattform für seine zentralen Botschaften zur Verfügung stellen. Die Forderungen nach Solidarität mit den Armen und nach einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung sowie der Menschen, Nationen und Religionen unterstreichen, dass der Papst seinem "Namensgeber" Franziskus von Assisi auch inhaltlich folgt. Archivaufnahmen von Reisen und Reden des Papstes werden mit Passagen aus vier langen Gesprächen verwoben, die im Verlauf von zwei Jahren entstanden sind. Durch seine intensiven Begegnungen mit dem Papst betont der bewusst auf kritische Distanz verzichtende Film eben jene Nähe, die Franziskus selbst als Kern seiner pastoralen Arbeit sieht. - Sehenswert ab 12."

Sonntag, 17.06.2018