Neue Familieninitiative der NRW-Bistümer

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 15.01.2017

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Pfarrer Dr. Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros NRW in Düsseldorf

Mit einer gemeinsamen Familieninitiative starten die fünf Bistümer in NRW ins neue Jahr. Beim Neujahrsempfang des katholischen Büros in Düsseldorf am 17. Januar 2017 wird sie vorgestellt. Mehr mit dem Leiter des Büros, Pfarrer Dr. Antonius Hamers...

Unser Gesprächspartner: geboren 1969 in Lennestadt und aufgewachsen in Heggen (Kreis Olpe), ging nach Abitur in Attendorn 1989 zum Wehrdienst bei der Luftwaffe in Budel (NL) und Lennestadt, studierte 1990-1994 Rechtswissenschaften in Köln und Würzburg und legte 1995 das Erste Juristische Staatsexamen in Würzburg ab. Nach Referendariat im Freistaat Thüringen, an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und am Europäischen Parlament folgte 1997 das Zweite Juristische Staatsexamen in Erfurt, Studium des Europäischen Wirtschaftsrechts am Europakolleg der Universität Hamburg und Tätigkeit von 1998-2001 als Referent beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Köln und Berlin. 1999 wurde Hamers in Würzburg mit einer Arbeit zum europäischen Parlamentsrecht promoviert. 2001 nahm er das Studium der Katholischen Theologie und des Kirchenrechts in Münster und Rom auf, machte 2006 sein Diplom in Katholischer Theologie in Münster und wurde dort 2007 zum Diakon geweiht. Nach Diakonat in St. Martin in Raesfeld folgte 2008 die Priesterweihe, er war Kaplan in St. Agatha in Mettingen, machte sein Lizentiat im Kanonischen Recht in Münster, übernahm 2011-2014 die Aufgabe als Polizeidekan im Bistum Münster und Lehrbeauftragter im Fach Ethik an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Seit 2011 ist Antonius Hamers Lehrbeauftragter am Institut für Kanonisches Recht der Universität Münster. Am 30. September 2014 wurde er vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki gemeinsam mit den Generalvikaren der fünf (Erz-)Diözesen in Nordrhein-Westfalen als Leiter des Katholischen Büros in Düsseldorf eingeführt.

Das Katholische Büro Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf ist die Vertretung der Erzbistümer Köln und Paderborn sowie der Bistümer Aachen, Essen und Münster im größten deutschen Bundesland. 1958 als erstes der katholischen Länderbüros eingerichtet, steht es im Austausch mit Landesregierung, Staatskanzlei und Ministerien, aber auch mit den Fraktionen und Abgeordneten im Landtag NRW, den Parteien, kommunalen Spitzenverbänden, Medien, Hochschulen und anderen Institutionen. Hauptarbeitsbereich ist die Begleitung von Gesetzgebungsvorhaben auf Landesebene, in denen für die Kirche wichtige Themen berührt sind, seelsorgliche und liturgische Aufgaben, Theologische Fragen, Kirchenrecht und Ethik, Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Medienpolitik, Staatskirchenrecht (u. a. Denkmalschutz, Datenschutz, Schutz der Sonn- und Feiertage, Bestattungswesen), Kirchensteuer- und Vermögensrecht, Kirchliches Dienst- und Arbeitsrecht, Kontakt zum Islam, Integration und Migration, Schulrecht, Inklusion, Sonderseelsorge, Bildungspolitik, Tageseinrichtungen für Kinder, Schule, Außerschulische Bildung/Weiterbildung und Universitäten. Enger Kontakt und Austausch besteht mit dem Evangelischen Büro in NRW, mit dem u.a. auch die gemeinsamen Landtagsandachten zu besonderen Anlässen und in den Plenarwochen durchgeführt werden. Neben dem politischen ist das Katholische Büro auch ansprechbar in seelsorglichen Belangen für alle Menschen, die mit ihm in Kontakt stehen.
Kontakt: KATHOLISCHES BÜRO NRW, Vertretung der Bischöfe in Nordrhein-Westfalen, Friedrichstraße 80, 40217 Düsseldorf, Tel. 0211 / 87 67 26 - 0, Fax 0211 / 87 67 26 – 33, E-Mail: zentrale(at)katholisches-buero-nrw.de, Internet: http://www.katholisches-buero-nrw.de


+ + + Nachtrag nach der Vorstellung der Initiative am Dienstag, 17. Januar + + +

Die Katholische Kirche in NRW macht mobil: Mit ihrer neuen „Familienpolitischen Initiative“ unterstreichen die fünf Erzbistümer und Bistümer Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn ihren Beitrag, den sie mit einem breiten Netz familienunterstützender Infrastruktur für alle Lebens- und Krisensituationen leisten. Sie sind wichtigster nichtstaatlicher Bildungsträger mit 2.300 Kindertageseinrichtungen, 190 Grundschulen, Förder-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen, Berufskollegs und Gymnasien, dazu mit der Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW), einem der deutschlandweit größten Studienangebote im Bereich des Sozialwesens mit Standorten in Aachen, Köln, Münster und Paderborn. Großes Engagement der Diözesen in der Familienbildung bieten allein 61 von 150 gesetzlich anerkannten Einrichtungen in diesem Bereich, die zur Unterstützung von Familien jährlich über 620.000 Unterrichtsstunden leisten. 300.000 Kinder und Jugendliche sind in der Kirche engagiert, in den offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, der verbandlichen Jugendarbeit. Dazu kommen zahllose Beratungseinrichtungen, Altenwohnheime, Pflegeeinrichtungen, rund 250 katholischen Krankenhäusern, unterschiedliche karitative Dienste und vielfältige Angebote in den Pfarreien vor Ort.
Fazit der mit vielen Expertinnen und Experten gestarteten Initiative des Katholischen Büros NRW: Die Kirche wird ihren Dienst für ein gelingendes Familienleben auch künftig leisten. Aber in der Politik dürfe die „Querschnittsaufgabe Familienpolitik“ nicht mehr in einem „Schwarzen Peter-Spiel“ zwischen den politisch Verantwortlichen ständig hin- und hergeschoben werden, heißt es. Gefordert wird – verbindlichem Ton, aber mit klarer Botschaft: Schluss mit öffentlichkeitsorientierten Einzelaktionen, stattdessen strukturelle Konsequenzen und klare Vorfahrt für Familienpolitik in allen Politikbereichen, Prüfung aller Gesetzesvorhaben auf Kabinettsebene auf ihre generationenübergreifende Familienverträglichkeit, Stärkung der Zuständigkeit für familienrelevante Kompetenzen im Familienministerium. Und manches mehr ...

Der Link zur Broschüre im Downloadbereich!

Sonntag, 15.01.2017