Mit Jesus auf dem Weg: der Gang nach Emmaus

von Joachim Gerhardt

Montag, 28.03.2016

zwei Frauen durchwandern eine Sandwüste
Beitrag anhören

Einsam und beschwerlich war der Weg der beiden Jünger nach Emmaus. Dort gab sich ihnen der auferstandene Jesus zu erkennen.

Der Ostermontag gilt traditionell als Reisetag. Viele nutzen den arbeitsfreien Feiertag für einen Besuch bei Freunden oder Bekannten. Andere zieht es hinaus in die Natur, zum ausgiebigen Osterspaziergang. Der hat seine Wurzeln in der Bibel.

Der Evangeliumstext, der am heutigen Ostermontag in den Gottesdiensten verlesen wird, steht im Lukasevangelium, 24. Kapitel, in den Versen 13 bis 35. Erzählt wird darin die Geschichte zweier Jünger, die sich drei Tage nach Jesu Kreuzigung von Jerusalem aus auf den Weg in das benachbarte Örtchen Emmaus machen. Beide sind niedergeschlagen und hoffnungslos, denn Jesus – ihr Meister – wurde hingerichtet und sein Leichnam offenbar gestohlen, denn das Grab, das sie besucht hatten, war leer gewesen. Über all das unterhalten sich die beiden Jünger, als sich ihnen unterwegs ein unbekannter Wanderer anschließt. Erst bei einer Rast - als er am Abend das Brot mit ihnen teilt – erkennen die Jünger, dass es sich bei dem Fremden um Jesus handelt. Denn er teilt das Brot genau so, wie er es bei ihrem letzten Abendmahl vor der Kreuzigung getan hatte.

Die Emmaus-Geschichte gilt als biblischer Beleg für die Auferstehung Jesu von den Toten, die Ostern gefeiert wird. Für die Konfirmandinnen aus unserem Beitrag lässt sie darüber hinaus aber auch verschiedene symbolische Deutungen zu – eine davon ist: "Manchmal ist Gott in Deiner Nähe und du merkst es gar nicht". Eine andere sagt: "Es gibt echt üble Wege im Leben, aber es gibt auch immer einen Weg, der aus dem Übel rausführt – und dafür steht Emmaus". In Anlehnung an die biblische Geschichte wird der Osterspaziergang in Österreich auch als "Emmaus-gehen" bezeichnet.
Montag, 28.03.2016