Interkulturelle Woche und Flüchtlingsgipfel

von Christof Beckmann

Sonntag, 25.09.2016

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Unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ startet heute die Interkulturelle Woche. Deutschlandweit sind mehr als 5.000 Veranstaltungen an über 500 Orten geplant. Außerdem findet am Donnerstag der zweite Katholische Flüchtlingsgipfel statt...

INFO: Zum 41. Mal findet vom 25.9.-1.10.2016 die Interkulturelle Woche statt. Unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ sind mehr als 5000 Veranstaltungen an über 500 Orten in ganz Deutschland geplant. Im Mittelpunkt stehen der Einsatz gegen Rassismus, für die Wertschätzung der zahlreichen ehrenamtlichen Flüchtlings-Helfer in Deutschland und der Aufruf zur Solidarität mit notleidenden Menschen. „Die unzähligen Momente der Begegnung mit den Fremden halten für die Helfenden wertvolle Erfahrungen bereit: Flüchtlinge werden als Menschen mit individuellen Geschichten erlebt; mit ihnen kommen neue Erfahrungen, Hoffnungen und Ideen zu uns. Wir sind überzeugt: Je mehr sich die Menschen begegnen, umso weniger bleibt Platz für Vorurteile, Hass und Ablehnung. Die Hilfsbereitschaft der Vielen macht Mut für die vor uns liegenden Aufgaben und zeigt: Deutschland ist eine starke und menschliche Gesellschaft“, heißt es im gemeinsamen Wort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, des Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und des Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos.
Die Interkulturelle Woche möchte gelebte Vielfalt der Einfalt entgegensetzen. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Deren Repräsentanten rufen zum Engagement für eine menschenfreundliche Gesellschaft auf: „Der Herausforderung durch die Not der Flüchtlinge können und dürfen wir nicht ausweichen. Es nützt nichts, ja es ist gefährlich und lähmt unser Vermögen, konkret auf die Herausforderungen zu antworten, wenn wir uns von Sorgen, Ängsten und Bedenken gefangen nehmen lassen.“ Entsetzt und erschrocken zeigen sie sich über die mancherorts anzutreffende Radikalisierung und Verrohung der Sprache und des Denkens, die auch den Weg zur Gewalt gegen Fremde in der Gesellschaft ebneten. Vor diesem Hintergrund rufen die Kirchen zur Solidarität mit den notleidenden Menschen auf, die vor Gewalt und Perspektivlosigkeit zu uns geflohen sind: „Begegnen wir ihnen mit Offenheit – im Geiste der Nächstenliebe!“ Ausdrücklich danken die kirchlichen Repräsentanten für das große Engagement hunderttausender Bürger in Deutschland, die bereit sind, den Flüchtlingen konkret zu helfen.
Die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft ist, so die Kirchenvertreter, ein Schlüssel für die friedliche Gestaltung einer vielfältigen Gesellschaft, wie sie in Deutschland – lange schon vor den aktuellen Fluchtbewegungen – Realität geworden ist. „Die unzähligen Momente der Begegnung mit den Fremden halten für die Helfenden wertvolle Erfahrungen bereit: Flüchtlinge werden als Menschen mit individuellen Geschichten erlebt; mit ihnen kommen neue Erfahrungen, Hoffnungen und Ideen zu uns. Wir sind überzeugt: Je mehr sich die Menschen begegnen, umso weniger bleibt Platz für Vorurteile, Hass und Ablehnung. Die Hilfsbereitschaft der Vielen macht Mut für die vor uns liegenden Aufgaben und zeigt: Deutschland ist eine starke und menschliche Gesellschaft.“
Die Eröffnung feiern die christlichen Kirchen am Sonntag, 25.9.2016, von 15 bis 18 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche Sankt Norbert in Friedland und einem Begegnungsfest auf dem Kirchplatz. Darüber hinaus starten Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen die Interkulturelle Woche regional mit einem vielfältigen Programm.

Weitere Informationen zur Interkulturellen Woche „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt.“ erhalten Sie unter www.interkulturellewoche.de. Das gemeinsame Wort der kirchlichen Repräsentanten ist unter www.interkulturellewoche.de/Materialheft_IKW_2016/Gemeinsames-Wort-der-Kirchen-2016 nachzulesen. Wann und wo die regionalen Eröffnungsveranstaltungen stattfinden, finden Sie hier: www.interkulturellewoche.de/regionale_eroeffnungen.

Kontakt: Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche, Postfach 160646, 60069 Frankfurt am Main, Tel. 069 / 24231460, E-Mail: info@interkulturellewoche.de; die lokalen Programme zur IKW 2016 werden laufend in die / Datenbank eingestellt. Mehr: Plakat zum Auftakt IKW 2016 in Friedland, PM des ÖVA zur IKW 2016 vom 14.9.2016, PM der Caritasstelle Friedland vom 16.9.2016, Links: caritasfriedland.de, www.facebook.com/caritasfriedland/, Zum Auftakt auf Facebook - Caritas Friedland


2. Katholischer Flüchtlingsgipfel:
Am 29. September 2016 findet innerhalb der Interkulturellen Woche der zweite Katholische Flüchtlingsgipfel in Frankfurt am Main statt. Im Vorjahr sind aus diesem Treffen unter anderem als Ergebnis die „Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“ hervorgegangen.
Erwartet werden etwa 120 Praktiker, Experten und Ehrenamtliche, die sich bei der Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen engagieren. Der Flüchtlingsgipfel wird vom Arbeitsstab des Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), vorbereitet. Die Arbeitsgruppen des zweiten Katholischen Flüchtlingsgipfels befassen sich mit folgenden Themen: „Welche Werte und Normen halten ein pluralistisches Gemeinwesen zusammen?“; „Interreligiöse und interkulturelle Bildung als Beitrag zum gelingenden Miteinander“; „Hilfe zur Selbsthilfe – Empowerment von Flüchtlingen“; „Teilhabe vor Ort – der Faktor Wohnraum“; „Chancen auf dem Arbeitsmarkt – Handlungsfeld berufliche Qualifizierung“; „Seelsorge und Gemeindeentwicklung im Angesicht der Zuwanderung“. Damit knüpft der zweite Katholische Flüchtlingsgipfel an den vorangegangenen Gipfel an, aus dem im Vorjahr unter anderem als Ergebnis die Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge hervorgegangen sind.
Weitere Informationen zur Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche, zu Projekten sowie zum Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz unter www.fluechtlingshilfe-katholische-kirche.de.

Sonntag, 25.09.2016