Caritas zur Wahl

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 24.09.2017

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Heinz-Josef Kessmann, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Münster und Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes, Bild: Caritas in NRW

Vor der Wahl haben sie noch eine eigene Kampagne aufgelegt: Der größte Wohlfahrtsverband Deutschlands, die Caritas appellierte: „Wählt Mitmenschlichkeit“. Nicht nur zur Wahl, sondern auch schon zur Interkulturellen Woche (IKW) 2017 ein Signal ...

INFO: Der größte Wohlfahrtsverband Deutschlands, der Deutsche Caritas-Verband, mischte sich vom 16. August bis zum 22. September bundesweit mit Aktionen vor Ort, vor allem aber in den sozialen Medien in den Bundestagswahlkampf ein. Unter dem Motto „Wählt Menschlichkeit - Gegen Ausgrenzung und Populismus!“ ging es darum, Menschen zu erreichen, die noch unentschlossen sind, ob sie zur Wahl gehen. „Und wir wollen zum Nachdenken anregen, was den Wert einer offenen Gesellschaft ausmacht“, erklärte Caritas-Präsident Peter Neher.

37 Tage lang lud die Caritas dazu ein, auf den Facebook-Seiten von Caritas Deutschland zu diskutieren, nachzudenken und sich kritisch mit Themen wie Zuwanderung und Europa sowie Bildung und soziale Gerechtigkeit auseinanderzusetzen. „Gleichzeitig achten wir darauf, wie die Debatten im Wahlkampf laufen. Gerade in Zeiten von Populismus ist es wichtig, Stellung zu beziehen. Unsere freiheitliche, offene Gesellschaft baut auf Solidarität, Mitmenschlichkeit und Respekt. Daran wollen wir erinnern, wenn Debatten entgleisen und Menschen Vorurteile schüren“, machte Neher deutlich. Die Aktion „Wählt Menschlichkeit“ wurde von zahlreichen Caritas-Mitarbeitenden, Bischöfen und Prominenten unterstützt.

Der Münsteraner Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann, Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes, unterstrich im Interview: „Es ist nicht das Anliegen der Caritas zur Bundestagswahl zu sagen, wählt die eine oder wählt die andere Partei. Sondern: Bedenkt bei eurer Wahlentscheidung, dass eine wesentliche Dimension, die in unserer Gesellschaft immer wieder gefährdet ist, die Dimension des Mitmenschlichen ist.“ Zugleich machte Kessmann deutlich, wie wichtig das Wählen am heutigen Tage ist: „Weil wir in einer Demokratie leben, in der jeder Einzelne durch seine Stimme eine Möglichkeit hat, das politische Geschehen zu beeinflussen. Und, weil wir durch die Wahl so etwas wie das Zeichen abgeben, dass das gesellschaftliche Miteinander nicht vollkommen von uns Einzelnen zu trennen ist und irgendwelchen Dritten an die Hand gegeben werden kann. Sondern das wir jeder aufgefordert sind, auch wirklich mit dieser Wahl auszudrücken, was uns wichtig ist.

Auf der Website www.waehltmenschlichkeit.de finden sich Informationen zu den einzelnen Themenschwerpunkten, Bilder unserer Unterstützer und einen Veranstaltungskalender und Grafiken, die dazu einladen, eigene Vorurteile mit der Wirklichkeit abzugleichen. Im Bereich „Initiativen und Kooperationen“ auf der Website sind Initiativen und Unternehmen verlinkt, die sich aktiv gegen Populismus, Menschenfeindlichkeit aussprechen. SocialMedia: Facebook: @caritas.deutschland, Twitter: @caritas_web, #waehltmenschlichkeit

Unser Gesprächspartner: Heinz-Josef Kessmann, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Münster, seit 2010 Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes und Vorsitzender in der Arbeitsrechtlichen Kommission, 2016 wiedergewählt bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes in Köln, Sprecher der nordrhein-westfälischen Diözesan-Caritasdirektoren. Kontakt: Caritasverband für die Diözese Münster e.V., Kardinal-von-Galen-Ring 45, 48149 Münster, Tel. 0251 / 8901-0, E-Mail: info@caritas-muenster.de, Internet: www.caritas-muenster.de.

Sonntag, 24.09.2017