"Wir sind nicht fromm, aber aktiv im Glauben"

von Manfred Rütten

Sonntag, 11.06.2017

Portaitfoto von Bettina Wulff
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Reformationsbotschafterin Bettina Wulff spricht im Interview über ihren evangelischen Glauben.

Als Christian Wulff 2010 Bundespräsident wurde, war seine Frau Bettina mit damals 36 Jahren die bis dato jüngste "First Lady" im Schloss Bellevue. Im Januar 2013 trennte sich das Paar, fand aber wieder zusammen. Heute lebt die Familie in Großburgwedel.

Kennen gelernt haben sich die beiden im Jahr 2006 auf einer Dienstreise in Südafrika, die Bettina Wulff im Auftrag der niedersächsischen Staatskanzlei organisiert hatte. Sie arbeitete damals als Pressereferentin für einen Automobilzulieferer, er war Ministerpräsidenten von Niedersachsen. 2008 ließ Christian Wulff sich scheiden und heiratete ein Monat später "seine" Bettina. Zwei Jahre später zogen die beiden als bisher jüngstes Bundespräsidenten-Paar ins Schloss Bellevue.

Wulffs Amtszeit dauerte allerdings nur anderthalb Jahre. Unter dem Druck öffentlicher Vorwürfe und angeblicher Finanz- bzw. Medienaffären trat Christian Wulff im Februar 2012 als Bundespräsident zurück. Zwei Jahre später wurde er durch das Landgericht Hannover von allen Vorwürfen freigesprochen. Auch seine Frau Bettina hatte zu kämpfen: Ihr wurde unterstellt, sie habe früher als Escort-Lady im Rotlicht-Milieu gearbeitet. Dagegen klagte sie erfolgreich vor Gericht und wies die Behauptung auch in ihrem autobiographischen Buch "Jenseits des Protokolls" zurück.

Zwischen Januar 2013 und Mai 2015 gingen Christian und Bettina Wulff getrennte Wege, wollten sich sogar scheiden lassen. Doch es kam zur Versöhnung, und im Oktober 2015 holte das Paar seine kirchliche Trauung nach. Bettina Wulff sagt über sich selbst: "Ich bin seit meiner Jugend bewusst evangelisch, weil ich gespürt habe, welche große Rolle, welch großer Segen Glauben in meinem Leben spielen kann und was es bewirkt."

Diese positive Erfahrung möchte die heute 43jährige weitergeben – vor allen Dingen auch an ihre beiden Kinder: "Gerade mit dem Kleinen mach ich das auch sehr gerne ein bisschen spielerisch, ihn da heranzuführen. Mein älterer Sohn ist gerade Konfirmand (…) und mit dem diskutier´ ich jetzt gerade, was denn er aus seiner Sicht in der Kirche gern verändert sehen möchte und was er vielleicht auch selber verändern kann, (…) und so ist das bei uns im Moment wirklich sehr sehr aktuell." Trotzdem möchte sich Bettina Wulff nicht als fromm bezeichnen: "Wir sind glaub ich eine aktiv im Glauben stehende Familie", sagt sie und gesteht: "Ich bin sozusagen süchtig nach Kirchen: Ich möchte auf jeden Fall jede Kirche von innen betrachten an der ich vorbeikomme."

Das komplette Interview sehen Sie hier:

Sonntag, 11.06.2017